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Verletzte bei Protesten in Leipzig - Landesweit über 100 Demos

In Sachsen haben 32.000 Menschen gegen hohe Preise, Russland- und Energiepolitik der Regierung demonstriert. In Leipzig gerieten mehrere Lager aneinander.

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Leipzig: Teilnehmer einer Demonstration protestierten gegen die Energiepolitik der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg.
Leipzig: Teilnehmer einer Demonstration protestierten gegen die Energiepolitik der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. © Sebastian Willnow/dpa

Leipzig/Erfurt/Magdeburg. Bei Demonstrationen gegen die hohen Preise und die Russland- und Energiepolitik der Bundesregierung sind am Montagabend in Leipzig mehrere Teilnehmer verschiedener Lager aneinandergeraten. "Es gab eine körperliche Auseinandersetzung und sieben Verletzte, vier davon wurden ärztlich versorgt", sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Woran sich der Streit entzündete und wie viele Menschen daran beteiligt waren, ist noch nicht klar. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Im Stadtgebiet waren den Angaben nach insgesamt rund 1.000 Menschen auf der Straße.

Sachsenweit gab es rund 105 Versammlungen, an denen zusammen geschätzt rund 32.000 Menschen teilnahmen, wie ein Sprecher im Lagezentrum des Innenministeriums in Dresden sagte. Allein in Chemnitz gingen rund 3.000 Menschen auf die Straße, in Schwarzenberg und Zwickau jeweils rund 2.500 und in Bautzen rund 2.000.

Teilnehmer einer Demonstration gegen die Energiepolitik der Bundesregierung und gegen Coronamaßnahmen stehen auf dem Marktplatz in Gera.
Teilnehmer einer Demonstration gegen die Energiepolitik der Bundesregierung und gegen Coronamaßnahmen stehen auf dem Marktplatz in Gera. © Bodo Schackow/dpa

Auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt waren am Montagabend wieder Tausende gegen die hohen Preise sowie die Russland- und Energiepolitik auf die Straße gegangen. Zu Beginn der Aufzüge und Kundgebungen in Gera, Erfurt, Eisenach, Gotha und Weimar (Thüringen), wurden insgesamt mehr als 3.000 Teilnehmer gezählt. Die Geraer Polizei schätzte, dass dort etwa 4.000 Menschen demonstrieren. Sie zogen mit Trillerpfeifen und großen Fahnen durch die Stadt und forderten unter anderem, dass die Bundesregierung weg muss.

Das Lagezentrum Sachsen-Anhalt sprach "im großen Überblick" von insgesamt 3.000 Demonstranten, ein Drittel davon allein bei der größten Versammlung in Aschersleben. Auch in der Landeshauptstadt Magdeburg sowie in Halle, Köthen sowie Wittenberg seien Tausende auf der Straße. "Bisher gibt es keine Zwischenfälle." Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die Corona-Maßnahmen, gegen den Krieg in der Ukraine, die Energiemangellage sowie die steigende Inflation.

Proteste gab es auch in anderen Teilen Ostdeutschlands. In Mecklenburg-Vorpommern kamen am Montag nach ersten Zählungen an etwa 20 Orten insgesamt mehr als 11.000 Demonstranten zusammen, davon rund 4.500 Menschen in Schwerin, wie ein Sprecher der Polizei am Abend mitteilte. (dpa)