Manche Menschen hinterlassen der Geschichtsschreibung ein schweres Erbe. Nur wenige belasten auch die Politik noch lange über den eigenen Tod hinaus. Das von 1909 bis 1959 dauernde Leben des Ukrainers Stepan Bandera ist so ein bleischweres Vermächtnis. Der Mann war vieles, was scheinbar schwer zusammenpasst: Freiheitskämpfer, Antisemit, KZ-Häftling und NS-Kollaborateur, auf dessen Konto unzählige Tote gehen. Heute ist er für viele Ukrainerinnen und Ukrainer ein Nationalheld, dessen Vergehen und dessen Faschismus irrelevant sind.
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