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Bautzen: So läuft die Landrats- und Bürgermeisterwahl

In manchen Orten gibt es nur einen Kandidaten, in anderen ist ein zweiter Wahlgang wahrscheinlich. Die wichtigsten Fakten zur Wahl am 12. Juni.

Von Ulli Schönbach
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Je vier Kandidatinnen und Kandidaten treten zur Landratswahl und zur OB-Wahl in Bautzen an. Nicht in allen Orten gibt es am Sonntag so viel Auswahl.
Je vier Kandidatinnen und Kandidaten treten zur Landratswahl und zur OB-Wahl in Bautzen an. Nicht in allen Orten gibt es am Sonntag so viel Auswahl. © Fotos: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der 12. Juni ist im Landkreis Bautzen ein kommunaler Superwahltag: In 25 Städten und Gemeinden finden an diesem Sonntag Bürgermeisterwahlen statt. Dazu treten 47 Kandidaten an. Konkret bewerben sich 40 Männer und 7 Frauen um einen Bürgermeister- oder Oberbürgermeister-Posten. Außerdem wird ein neuer Landrat bestimmt, denn Amtsinhaber Michael Harig (CDU) geht nach 21 Jahren in den Ruhestand. Sächsische.de bietet einen Überblick über die wichtigsten Fragen zur Wahl.

Wann findet die Landrats- und Bürgermeisterwahl statt?

Der erste Wahlgang findet am 12. Juni 2022 statt. Der zweite Wahlgang ist je nach Bedarf für den 3. Juli 2022 geplant. Die Wahllokale sind an diesen Tagen von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Anschrift und Öffnungszeit des jeweiligen Wahllokals stehen auf den Wahlbenachrichtigungen, die in den vergangenen Wochen von den Stadt- und Gemeindeverwaltungen verschickt wurden.

Wie werden Landräte und Bürgermeister gewählt?

Die Wahl findet aller sieben Jahre statt. Alle Wahlberechtigten des Kreises, der Stadt oder Gemeinde dürfen ihre Stimme abgeben. Jeder Wahlberechtigte hat eine Stimme. Wenn ein Kandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, hat er die Wahl gewonnen. Gelingt das keinem der Kandidaten, findet ein zweiter Wahlgang statt. Im zweiten Wahlgang gewinnt der Kandidat, der die meisten Stimmen bekommen hat - die 50-Prozent-Hürde ist dann aufgehoben. Sollten zwei Kandidaten gleich viele Stimmen bekommen haben, entscheidet das Los.

Wer steht im zweiten Wahlgang zur Wahl?

Der zweite Wahlgang ist keine Stichwahl. Alle Kandidatinnen und Kandidaten des ersten Wahlgangs können sich erneut zur Wahl stellen. Es sei denn, sie ziehen ihre Kandidatur innerhalb von fünf Tagen nach dem ersten Wahlgang zurück. Dies geschieht in der Regel dann, wenn Bewerber keine Aussichten auf den Wahlsieg haben oder wenn sie mit ihrem Rückzug andere Kandidaten unterstützen wollen.

Wird in allen Städten und Gemeinden im Landkreis Bautzen gewählt?

Die Landratswahl findet logischerweise im gesamten Landkreis statt, die Bürgermeister- und Oberbürgermeisterwahlen nicht. Einige Städte und Gemeinden haben sich für einen anderen Wahltermin in diesem Jahr entschieden. So wurde seit Januar bereits in Großdubrau, Haselbachtal, Königswartha, Lauta und Puschwitz gewählt.

In anderen Städten und Gemeinden wird in diesem Jahr kein Bürgermeister gewählt, da die aktuelle Wahlperiode noch nicht abgelaufen ist. Solche Verschiebungen zum normalen Rhythmus können unterschiedliche Gründe haben, zum Beispiel Gemeinde-Fusionen in der Vergangenheit, die Neuwahlen erforderlich machten, oder das vorzeitige Ausscheiden eines Bürgermeisters - aus Altersgründen oder weil dieser in eine andere Tätigkeit wechselt.

Wer steht zur Wahl?

Um die Position des Landrats bewerben sich im Landkreis Bautzen vier Kandidaten:

Spannend wird es auch in Bautzen, wo Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) gleich drei Herausforderer hat: Karsten Vogt (CDU), Andrea Kubank (Linke) und Andreas Throniker (Einzelbewerber).

In Radeberg stellt sich OB Gerhard Lemm (SPD) nicht mehr zur Wahl. Vier Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich um seine Nachfolge: Die parteilose Juristin Katja Mulansky wurde von CDU, Grünen und der SPD nominiert. Als Einzelbewerber treten Frank Höhme und Uwe Kranz an. Holger Prade ist Kandidat der AfD.

In den meisten Orten im Landkreis stehen hingegen nur zwei Namen auf dem Stimmzettel der Bürgermeisterwahl, in elf Fällen sogar nur einer. So unter anderem bei der Oberbürgermeisterwahl in Bischofswerda, wo sich nur der parteilose Amtsinhaber Holm Große um das Amt bewirbt.

Was passiert, wenn nur ein Kandidat auf dem Stimmzettel steht?

In diesem besonderen Fall können die Wählerinnen und Wähler entweder für den Kandidaten stimmen oder den Namen einer anderen Person auf den Wahlzettel schreiben. Erhält ein solcher Vorschlag die meisten Stimmen, also mehr als 50 Prozent, ist diese Person gewählt. Das kommt in der Praxis zwar äußerst selten vor, es gab in Sachsen jedoch schon mehrfach solche Fälle.

Wo entscheidet sich die Wahl in jedem Fall am 12. Juni?

Neben den elf Orten mit einem Bewerber gibt es acht Städte und Gemeinden mit zwei Kandidaten. Dort fällt in jedem Fall am 12. Juni eine Entscheidung. Überall sonst kann es zu einem zweiten Wahlgang kommen. Konkret besteht diese Möglichkeit in Bautzen (vier Kandidaten), Radeberg (vier Kandidaten), Hochkirch, Königsbrück, Lichtenberg und Weißenberg (jeweils drei Kandidaten).

Ab wann ist mit einem Wahlergebnis zu rechnen?

Das hängt von der Größe der Gemeinde und der Wahlbeteiligung ab. Grundsätzlich läuft die Auszählung jedoch schneller als bei anderen Wahlen, da jede Wählerin und jeder Wähler jeweils nur eine Stimme für die Bürgermeister- und die Landratswahl haben. Bei Stadt- und Gemeinderatswahlen sind es hingegen drei. Auch muss nicht zwischen Erst- und Zweitstimme unterschieden werden wie bei Bundes- und Landtagswahlen. Die Stadt Bautzen rechnet mit dem vorläufigen Endergebnis der OB-Wahl gegen 22 Uhr.

Wo kann ich mich über die Wahlergebnisse informieren?

Sächsische.de berichtet während des gesamten Wahlabends über die Ergebnisse aus dem Landkreis Bautzen sowie aus ganz Sachsen. Auch auf der Internetseite des Statistischen Landesamtes gibt es aktuelle Informationen. Die Stadt Bautzen präsentiert die Ergebnisse zudem live im unteren Foyer des Rathauses. Mit ersten Schnellmeldungen aus den Wahllokalen sei ab 19.30 Uhr zu rechnen, so die Prognose.