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„Ich will mehr schulische Ausbildung im Kreis Bautzen“

Der AfD-Landtagsabgeordnete Frank Peschel tritt am 12. Juni zur Landratswahl im Kreis Bautzen an. Im Interview spricht er über seine Motive und Ziele.

Von David Berndt
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Der Bautzener AfD-Landtagsabgeordnete Frank Peschel tritt am 12. Juni bei der Landratswahl im Kreis Bautzen an.
Der Bautzener AfD-Landtagsabgeordnete Frank Peschel tritt am 12. Juni bei der Landratswahl im Kreis Bautzen an. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Am 12. Juni stellt sich Frank Peschel zur Landratswahl im Kreis Bautzen. Der 47-jährige AfD-Politiker ist seit 2019 Landtagsabgeordneter. In Bautzen betreibt er seit 2004 einen Verlag. Frank Peschel ist verheiratet und zweifacher Vater.

Er tritt gegen Einzelbewerber Tobias Jantsch, Alex Theile (Linke/SPD/Grüne) sowie Udo Witschas (CDU) an. Amtsinhaber Michael Harig (CDU) steht nicht mehr zur Wahl.

Im Interview mit Sächsische.de erklärt Frank Peschel, warum er Landrat werden will, welche Ziele er für den Landkreis Bautzen hat und wie er sein Amt führen möchte.

Herr Peschel, warum wollen Sie Landrat werden?

Weil ich gestalten und verändern möchte. Seit über 30 Jahren wird der Landkreis von einer Partei verwaltet. Wir leben im Jahr 2022. Es gibt neue Fragen, neue Aufgaben. Ich trete als AfD-Kandidat an und werde jedem eine bürgerlich-konservative Wahlalternative bieten, unabhängig der politischen Parteizugehörigkeit oder Sympathie der Wähler.

Um welche neuen Fragen und Aufgaben geht es denn?

Die Schwerpunkte, die ich mir gesetzt habe, sind Arbeit, Wirtschaft, Sicherheit, Bildung und gesellschaftliches Zusammenleben sowie der ganze Strukturwandel, der uns bevorsteht. Unsere Wirtschaft hier muss weiter stabil bleiben, damit wir Arbeitsplätze haben. Die Entwicklung von Gewerbegebieten ist ein weiterer Punkt. Die Autobahn muss ausgebaut werden, die Elektrifizierung der Bahn von Dresden nach Görlitz muss erfolgen.

„Die Bäckerausbildung sollte zurückkommen“

Was können Sie denn als Landrat tun, um Arbeitsplätze zu halten oder sogar neue zu schaffen?

Politik kann die Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen. Eine ergebnisorientierte Verwaltung kann Bauanträge schnell behandeln. Es muss zum Beispiel möglich sein, dass Transportunternehmer oder Busunternehmen von heute auf morgen ihre Fahrzeuge an- und abmelden können.

Und was wollen Sie beim Thema Bildung bewegen?

Da geht es um die Berufswahl und um die Berufsschulen. Die Bäckerausbildung sollte nach Bautzen zurückkommen, und es sollte noch mehr schulische Ausbildung möglich sein. Deswegen werde ich mich dafür einsetzen, auch wenn die Klassenstärke nicht erreicht wird, dass wir trotzdem wieder hier die Vielfalt an Berufsausbildungen hinbekommen.

Sicherheit war noch ein Punkt, den Sie angesprochen haben. Warum?

Sicherheit ist immer subjektiv. Es ist trotzdem ärgerlich, wenn Ihnen im Grenzgebiet der Rasenmäher dreimal im Monat geklaut wird. Oder wenn wir jetzt immer wieder in Polizeiberichten lesen, dass Katalysatoren aus den Autos herausgeschnitten wurden. Deswegen wünsche ich mir, dass insgesamt mehr Polizei auf den Straßen wahrnehmbar ist und dass vor allen Dingen bei den kleinen Polizeistationen die Öffnungszeiten verlängert werden.