SZ + Bautzen
Merken

„Der Kreis Bautzen braucht bürgernahe Sachpolitik“

Einzelbewerber Tobias Jantsch aus Kamenz tritt am 12. Juni zur Landratswahl im Kreis Bautzen an. Im Interview spricht er über seine Motive und Ziele.

Von David Berndt
 6 Min.
Teilen
Folgen
Einzelbewerber Tobias Jantsch aus Kamenz ist einer von vier Kandidaten für die Landratswahl im Kreis Bautzen am 12. Juni.
Einzelbewerber Tobias Jantsch aus Kamenz ist einer von vier Kandidaten für die Landratswahl im Kreis Bautzen am 12. Juni. © Matthias Schumann

Bautzen/Kamenz. Am 12. Juni stellt sich Unternehmer Tobias Jantsch zur Landratswahl im Kreis Bautzen. Der 38-jährige Kamenzer ist verheiratet, zweifacher Vater und unter anderem ausgebildeter Verwaltungsfachangestellter sowie Heilpraktiker.

2013 hat er sein Unternehmen Lavida Fitness gegründet. Als parteiloser Einzelbewerber tritt er gegen Alex Theile (Linke, SPD, Grüne), Frank Peschel (AfD) und Udo Witschas (CDU) an. Amtsinhaber Michael Harig (CDU) kandidiert nicht wieder.

Im Interview mit Sächsische.de erklärt Tobias Jantsch, warum er Landrat werden will, welche Ziele er für den Landkreis Bautzen hat und wie er das Amt führen möchte.

Herr Jantsch, warum wollen Sie Landrat werden?

Nach meinen Beobachtungen im Kreistag über die letzten zwei Jahre ist mir aufgefallen, dass wir immer mehr abrutschen in eine Parteienpolitik, anstatt eine bürgernahe Sachpolitik in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen. Der Landkreis benötigt einen Vermittler, um gemeinsam mit den Bürgern die Möglichkeiten unseres sozialen und wirtschaftlichen Handelns neu ausrichten oder vorantreiben zu können.

Sie haben bislang kaum praktische Erfahrung im Verwaltungsgeschäft. Wie wollen Sie einen Landkreis mit rund 300.000 Einwohnern führen?

Ich bin Verwaltungsangestellter für Kommunalrecht. Auch als Unternehmer sind mir tägliche Verwaltungsprozesse durchaus bekannt. Als Mensch der Praxis weiß ich, wovon ich spreche. Vorwiegend hoffe ich auf frischen Wind im Landkreis, gefolgt von mehr Mitarbeiter- und Bürgernähe.

"Der Puls unserer Region ist und bleibt der Mittelstand"

Wie wollen Sie die herstellen?

Zum Beispiel über meine Internetseite, die seit Oktober letzten Jahres online ist. Diese soll dann auch bestehen bleiben, so dass der Bürger in direkten Kontakt mit mir treten kann. Ich möchte eine neue Art der Kommunikation auch multimedial mit den Bürgern pflegen und sie bei gewissen Projekten befragen. Dies schafft Transparenz.

Sie wollen das Handeln des Landkreises neu ausrichten. Wie stellen Sie sich das vor?

Betrachtet man den Strukturwandel, den wir seit 1990 erleben, so ist es unverzichtbar, dass wir den Puls unserer Region wieder stabilisieren. Und das ist und bleibt unser Mittelstand.

Warum ist der Mittelstand so wichtig?

Die Verwaltung kann natürlich nur Geld ausgeben, das andere verdienen: Und dieses rekrutiert sich zum Großteil aus dem Mittelstand. Die Großindustrie hingegen ist es, die nicht so viel Geld in die Kasse des Kreises einspielt. Und betrachtet man unsere Geschichte, unsere Traditionen, unsere Wertschöpfungsketten, dann sind wir zu weit weggekommen von guter Hände Arbeit, und das dürfen wir auch wieder intensiver in den Fokus stellen. Als Unternehmer kenne ich die Anforderungen des Mittelstandes sowie die Notwendigkeit der Mitarbeitergewinnung, Nachfolge- oder Nachwuchsgenerierung aus der täglichen Praxis.