So will SPD-Mann Albrecht Pallas Dresdner Oberbürgermeister werden

Dresden. Das zweite Baby ist unterwegs. Die junge Familie aus der Neustadt sucht eine bezahlbare, größere Wohnung. Sie finden keine, trotz zwei Vollzeitjobs. Steigende Mieten sind in Dresden ein wachsendes Problem, und Menschen wie diese Familie gibt es immer mehr. Das nehme der SPD-Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas im Gespräch mit Bürgern wahr, sagt er. Mit dem Ziel, bezahlbare Mieten zu erreichen, geht Pallas in den Oberbürgermeister-Wahlkampf.
Pallas will am 12. Juni zu Dresdens neuem Oberbürgermeister gewählt werden und hat am Donnerstag seine Kampagne vorgestellt. "Die Eroberung des Rathauses ist meine bisher größte Herausforderung", sagt der Familienvater.
"Hilbert packt Probleme halbherzig an"
Die Dresdner SPD sieht Pallas als Hauptherausforderer von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). "Ich habe jetzt Lust auf die heiße Phase im Wahlkampf, die mit dem Hängen der Plakate am Wochenende beginnt", so Pallas. Er erlebe, dass die Dresdner das Gefühl haben, dass ihre Probleme nicht wahrgenommen werden. Das wolle er ändern. Außerdem soll der Verkehr umweltschonend und alltagstauglich organisiert werden - ohne Rad- und Autofahrer gegeneinander auszuspielen. Pallas, ein Polizist, will sich darüber hinaus für die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen einsetzen.
Der Landtagsabgeordnete spart nicht mit Kritik am amtierenden Hilbert. "Die letzten Wochen und Monate waren sinnbildlich für die Amtsführung von Dirk Hilbert in den letzten Jahren. Zukunftsfragen werden wenig konzentriert und auch leider zunehmend arrogant angegangen", so Pallas.
Seine eigene Kandidatur habe der Amtsinhaber nicht richtig hinbekommen. Probleme würden gleichgültig hingenommen und nur halbherzig angepackt, wirft er Hilbert vor. Wegen eines Fehlers im Aufstellungsverfahrens gab es mehrere Beschwerden gegen die erneute Kandidatur des OB. Die Landesdirektion entschied aber, dass Hilbert trotzdem antreten darf.
Mehr als 4.000 Wahlplakate
Pallas geht es um die Alltagsprobleme der Dresdnerinnen und Dresdner, sagt er. Neben bezahlbaren Mieten auch um ein sicheres und sauberes Wohnumfeld sowie Frei- und Begegnungsräume für junge und ältere Menschen in allen Stadtteilen. Das Thema Treffpunkte, auch für junge Menschen, ist aktueller denn je. Kommende Woche steht das geplante Alkoholverbot am sogenannten Assi-Eck in der Äußeren Neustadt auf der Tagesordnung im Stadtrat.
Doch er wolle alle Stadtteile in den Blick nehmen, nicht nur die Innenstadt, verspricht der Kandidat. Dresden soll in Zukunft mehr in Bildung und Kitas investieren. Außerdem, sagt Albrecht Pallas mit Blick auf Pegida und die Querdenker, werde er gegen Hass und Ausgrenzung kämpfen.
Mit rund 4.400 Plakaten und 20 Großflächen will Albrecht Pallas für sich werben. Rund 120.000 Euro investiert die SPD in den Wahlkampf.