Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Bautzen

Landkreis Bautzen: Das sind die Reaktionen nach der Landtagswahl

Die vorläufigen Ergebnisse der Landtagswahl Sachsen 2024 stehen fest. So reagieren Vertreter von Verwaltung, Gewerkschaft, Wirtschaft, Verbänden, Kultur und der Sorben darauf.

Von David Berndt
 6 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Vertreter aus dem Kreis Bautzen äußern sich zu den Landtagswahlergebnissen, unter anderem Landrat Udo Witschas, Jeanette Schneider (IHK) und Inklusionsfachmann David Gratzl (o.v.l.) sowie Intendant Lutz Hillmann, Dana Dubil (DGB) und Sirko Rosenberg (BVMW
Vertreter aus dem Kreis Bautzen äußern sich zu den Landtagswahlergebnissen, unter anderem Landrat Udo Witschas, Jeanette Schneider (IHK) und Inklusionsfachmann David Gratzl (o.v.l.) sowie Intendant Lutz Hillmann, Dana Dubil (DGB) und Sirko Rosenberg (BVMW © Archivfotos: SZ/Uwe Soeder, Steffen Unger, Matthias Schumann

Bautzen. Vier von fünf Direktmandaten und die meisten Stimmen für die AfD. Insgesamt acht Gewählte, vier der AfD, zwei der CDU und je eine von BSW und SPD, ziehen direkt und über die Landeslisten für den Landkreis Bautzen in den neuen Sächsischen Landtag ein. So lassen sich die Ergebnisse der Landtagswahl 2024 für den Kreis ganz kurz zusammenfassen.

Aber wie reagieren Verbände, Wirtschaft, Sorben, Kultur oder Gewerkschaft aus dem Landkreis auf die Wahlergebnisse? Sächsische.de hat deren Vertreter gefragt.

Bautzens Landrat fordert schnelle Regierungsbildung in Sachsen

Udo Witschas (CDU) ist seit September 2022 Landrat des Landkreises Bautzen.
Udo Witschas (CDU) ist seit September 2022 Landrat des Landkreises Bautzen. © Matthias Schumann

Bautzens Landrat Udo Witschas (CDU) hält eine schnelle Regierungsbildung in Sachsen für wichtig, um „eine Leerlaufphase für wichtige Zukunftsprojekte zu vermeiden. Aus meiner Sicht kann mit dem vorliegenden Wahlergebnis eine stabile Regierung gebildet werden.“

Für den Landkreis Bautzen seien wichtige Themen zum Beispiel die Ansiedlung des Bauforschungszentrums LAB in Bautzen, der Ausbau der A4 und die Elektrifizierung der Bahn oder die Sanierung der Körse-Therme in Kirschau. „Zu den größeren Problemen, die eine neue Regierung anzugehen hat, zählen der Lehrermangel und die finanzielle Ausstattung der kommunalen Ebene“, sagt Witschas.

So reagieren IHK und Mittelstand im Kreis Bautzen auf die Landtagswahl

Jeanette Schneider ist Geschäftsstellenleiterin der Industrie- und Handelskammer für Bautzen und Kamenz.
Jeanette Schneider ist Geschäftsstellenleiterin der Industrie- und Handelskammer für Bautzen und Kamenz. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Jeanette Schneider ist Geschäftsstellenleiterin der Industrie- und Handelskammer für Bautzen und Kamenz. Sie hofft, „dass die Belange der ländlichen Regionen in Zukunft mehr Beachtung finden und nicht nur die großen Städte im Fokus stehen, zum Beispiel bei Themen wie dem ÖPNV, Autobahn und Schienenausbau.“ Zudem seien im Landkreis Bautzen der Lehrer- und Ärztemangel sowie die katastrophale Finanzausstattung der Kreisverwaltung bei immer mehr Aufgabenzuweisung existenzielle Fragen. „Wahlversprechen sind das eine. Interessant ist, wie diese umgesetzt werden.“

Für Sirko Rosenberg vom Bautzener Standort des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) sollten die Gewählten jetzt verlässliche und gute Rahmenbedingungen für Bürger und Unternehmen schaffen. „Nehmen wir alle Gewählten in die Pflicht, nicht nur große Töne zu spucken, sondern wirklich für Sachsen und den Landkreis zu arbeiten.“

Sirko Rosenberg ist Repräsentant des Bautzener Standort des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft.
Sirko Rosenberg ist Repräsentant des Bautzener Standort des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft. © Matthias Schumann

Es sei allerdings Sache aller, wieder einen besseren Umgang miteinander zu pflegen. „Arbeiten wir daran, die Spannungen in der Gesellschaft abzubauen. Lernen wir wieder, miteinander respektvoll zu streiten. Und ächten wir diejenigen, die das verhindern wollen“, sagt Rosenberg.

Betroffener aus Bischofswerda fordert Barrierefreiheit und Inklusion

Torsten Bognitz ist noch ratlos, sagt er. Als Geschäftsführer des katholischen Wohlfahrtsverbandes Caritas für die Oberlausitz sei er aber über das Wahlergebnis der CDU in den sorbischen Gebieten des Landkreises Bautzen um Panschwitz-Kuckau erleichtert. „Allerdings muss diese Partei demütig sein, weil strategische Wahlentscheidungen mitbestimmend gewesen sein könnten.“