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Leisnig: Suche nach Vermisstem geht weiter

Bei eisigen Temperaturen kamen auch Taucher zum Einsatz. Freunde und Angehörige geben die Hoffnung nicht auf.

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Christian M. wird vermisst. Angehörige hatten sich bei der Polizei gemeldet, nachdem er in der Neujahrsnacht nicht wie vereinbart von einer
Feier heimgekehrt war. Letztmalig wurde der junge Mann von Freunden
gegen 3.30 Uhr in der Straße Schloßberg gesehen
Christian M. wird vermisst. Angehörige hatten sich bei der Polizei gemeldet, nachdem er in der Neujahrsnacht nicht wie vereinbart von einer Feier heimgekehrt war. Letztmalig wurde der junge Mann von Freunden gegen 3.30 Uhr in der Straße Schloßberg gesehen © privat

Leisnig. Jeder Hinweis zählt. Dieser Gedanke hat Justin Fildebrandt und weitere Freunde des 20-jährigen Christian Morgenstern schon am Neujahrstag veranlasst, im sozialen Netzwerk Facebook zu fragen: Wer hat Christian seit dem 1. Januar gegen 3.30 Uhr gesehen? Diese Frage stellt seit Mittwochnachmittag auch die Polizei in Chemnitz öffentlich. 

Vorausgegangen ist schon eine intensive Suche vor allem in Fischendorf und Tragnitz. Dort ist der 20-Jährige das bislang letzte Mal gesehen worden. Dort ist auch ein Personenspürhund zum Einsatz gekommen. Außerdem hatten Zeugen am Neujahrstag auf der Tragnitzer Muldenbrücke Kleidung wie Jacke und Mütze sowie einige persönliche Gegenstände des Vermissten gefunden. 

„Es ist neben einem Sturz in die Mulde nicht ausgeschlossen, dass er sich andernorts in einer hilflosen Lage befindet“, sagen die Polizeisprecher Andrzej Rydzik und Doreen Göhler von der Polizeidirektion Chemnitz.

Nach deren Angaben haben die Beamten inzwischen bekannte Anlaufpunkte des Mannes geprüft. Außer einem Personenspür- und einem Fährtensuchhund kamen auch Hubschrauber und ein Polizeiboot mit Sonartechnik zum Einsatz. 

Unterstützung bekamen die Beamten von Leisniger Feuerwehrleuten. Sie kontrollierten im Schlauchboot besonders die Uferbereiche der Mulde in Tragnitz und Fischendorf. Weiterhin wurden Taucher der Sächsischen Bereitschaftspolizei hinzugezogen.

Leisniger Feuerwehrmänner fuhren zunächst die Ufer ab und hielten dort nach dem jungen Mann Ausschau.
Leisniger Feuerwehrmänner fuhren zunächst die Ufer ab und hielten dort nach dem jungen Mann Ausschau.
Die Polizei war mit einer Tauchergruppe im Einsatz.
Die Polizei war mit einer Tauchergruppe im Einsatz.
Mit eigenen Tauchern hat die Polizei in der Mulde in Tragnitz nach dem Vermissten gesucht. 
Mit eigenen Tauchern hat die Polizei in der Mulde in Tragnitz nach dem Vermissten gesucht. 
Am Eingang der Fischtreppe wurde der Untergrund abgetastet.  
Am Eingang der Fischtreppe wurde der Untergrund abgetastet.  

Zwei der Männer begaben sich am Mittwochmittag in Ausrüstung ans Muldeufer. Unweit der Kirche in Tragnitz fand einer der Taucher eine geeignete Einstiegstelle. Zunächst untersuchte er die Rechen in dem zum Wasserkraftwerk Niedermühle führenden Muldenabzweig. 

Die Turbinen hatten die Beauftragten des Betreibers abgestellt, damit die Beamten sicherer arbeiten konnten. Aber weder an den Rechen noch weiter hinten am Feinrechen unmittelbar vor den Turbinen konnte der Taucher etwas ausmachen. Meter um Meter arbeitete er sich im eiskalten Muldenwasser vorwärts. Die Sicht betrug nicht viel mehr als 50 Zentimeter.

Auf Hinweis der Familie, die sich seit mehr als 20 Jahren im Auftrag des Eigentümers um die Technik des Wasserkraftwerkes kümmert, schaute sich einer der Taucher die Fischtreppe genauer an. An den Holzbohlen vor der Treppe verhänge sich häufiger Treibgut. Daraufhin wurde genau dieser Bereich gründlich abgesucht.

Die Suche in und an der Mulde stellten die Polizisten am Mittwoch gegen 15 Uhr ein. Sie soll am Donnerstag im Bereich der Fischendorfer Fußgängerbrücke fortgesetzt werden, sagte der Einsatzleiter der Polizei vor Ort. Dafür seien umfangreichere Vorbereitungen nötig. Am Mittwoch sei dies nicht mehr zu schaffen gewesen.

Laut Polizei muss der 20-Jährige noch mit einer schwarzen Jeans, einer dunklen Strickjacke, einem grün-blauen Oberteil sowie dunklen Schuhen bekleidet gewesen sein. Jacke, Mütze und Handschuhe wurden gefunden. Christian ist etwa 1,80 Meter groß, schlank und hat braune Haare. Auffällig sind laut Polizei sein Kinnbart sowie seine Brille (Foto). 

Er hat die Silvesternacht mit Freunden verbracht. Sie alle hoffen und bangen mit Christians Eltern, Geschwistern und Großeltern, dass ihm nichts Schlimmes passiert ist. Wer Angaben zum Aufenthaltsort des 20-Jährigen machen kann, soll sich an die Polizei in Döbeln (Tel. 03431 6590) oder eine andere Polizeidienststelle wenden.