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Busunfall auf A13: Ermittlungen gegen Fahrer

Warum ein Reisebus zwischen Dresden und Berlin auf der A13 verunglückt ist, ist noch ungeklärt. Jetzt wird gegen den Busfahrer ermittelt.

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Der verunfallte Bus wird mithilfe von Stahlketten wieder auf die Räder gekippt. Der Bus ist an der Raststätte am Bugkgraben verunglückt.
Der verunfallte Bus wird mithilfe von Stahlketten wieder auf die Räder gekippt. Der Bus ist an der Raststätte am Bugkgraben verunglückt. © Fabian Sommer/dpa

Schönwald. Nach einem Reisebusunfall auf der A13 bei Schönwald (Dahme-Spreewald) in der vergangenen Woche laufen die Untersuchungen zur Unfallursache weiter. Gegen den 42-jährigen Fahrer des Busses werde wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt, sagte Torsten Wendt, Sprecher der Polizeidirektion Süd am Dienstag auf Anfrage. Bislang ist unklar, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Das Dekra-Unfallgutachten steht nach Angaben der Polizei noch aus.

Bei dem Busunglück am Freitag wurden 19 Menschen verletzt, davon 9 schwer. Nach Angaben des Busunternehmens seien die meisten von ihnen inzwischen aus den Krankenhäusern entlassen. Einige seien auf dem Weg der Besserung, sagte Geschäftsführer Gerhard Würzburger. Zum Unfallhergang wollte das Unternehmen mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nichts sagen.

Insgesamt befanden sich nach Angaben der Polizei 17 internationale Fahrgäste einer privaten Reisegruppe und 2 Fahrer in dem Bus, der 34 Sitzplätze hatte. Die Insassen waren im Alter zwischen 21 und 64 Jahren. Nach Polizeiangaben kamen sie aus Schweden, Serbien und Israel. Auch deutsch-türkische Fahrgäste waren darunter. Der Bus war der Polizei zufolge auf dem Weg von Belgrad über Berlin nach Stockholm. In Berlin sollten weitere Reisende aufgenommen werden. Nach Angaben des Busunternehmens Rhein Main Express, das nach eigenen Angaben "nur Beförderer" gewesen ist, sollte die Reise in der Hauptstadt enden. Zuerst hatte der RBB24 berichtet.

Der Reisebus war den bisherigen Ermittlungen zufolge in Fahrtrichtung Berlin auf Höhe des Parkplatzes Krausnicker Berge Ost nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Schutzplanke gefahren, er hatte sich einmal überschlagen und kam dann auf der Seite zum Liegen.

Der Bus überschlug sich nach dem Unfall einmal und kippte dann auf die Seite.
Der Bus überschlug sich nach dem Unfall einmal und kippte dann auf die Seite. © dpa

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) drückte sein Mitgefühl aus. "Über das tragische Reisebusunglück auf der A13 mit so vielen Verletzten, auch aus dem Ausland, bin ich tief betroffen. Ich bin mir sicher, dass alle Verletzten die bestmögliche Versorgung erhalten werden und hoffe sehr, dass sie diese traumatischen Erlebnisse verarbeiten können. Ihnen gehört mein Mitgefühl." (dpa)

Was war geschehen? Gegen kurz vor 10.00 Uhr geht bei der Leitstelle Lausitz der Feuerwehr die Meldung über einen Unfall mit einem Reisebus ein. Das Fahrzeug habe sich überschlagen, heißt es zunächst. Vor Ort zeigt sich dann folgendes Bild: Der Reisebus liegt umgekippt auf der Seite auf einer Grünfläche am Parkplatz Krausnicker Berge Ost. Front- und Heckscheibe sind zersplittert und eingedrückt, Trümmerteile liegen auf der Fahrbahn, Gepäckstücke verteilen sich auf der Grünfläche, zwischendrin Weintrauben und Getränkeflaschen.

Die Lage war zunächst unübersichtlich. Die Polizei hatte anfänglich von 12 Verletzten gesprochen, die Feuerwehr berichtete von 19 Verletzten, davon zwei schwer. Insgesamt befanden sich nach Angaben der Polizei 17 Fahrgäste des Busunternehmens mit Sitz im rheinland-pfälzischen Budenheim und zwei Fahrer in dem Bus, der 34 Sitzplätze hat. Sie sind zwischen 21 und 64 Jahre alt.

Die Feuerwehr war am Vormittag nach eigenen Angaben mit Dutzenden Einsatzfahrzeugen vor Ort. Auch mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz, die auf der Fahrbahn landeten, um die Verletzten aufzunehmen und in umliegende Krankenhäuser zu bringen. Notärzte betreuten die Verletzten vor Ort. Die Leichtverletzten wurden nach Polizeiangaben zunächst in Rettungszelten an der Unfallstelle ambulant versorgt.