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Bärlauch-Bande schlägt erneut in Leipzig zu

Im Leipziger Auwald graben mehrere Personen Bärlauch-Pflanzen aus. Zum Abtransport kommt es aber nicht mehr. Es ist nicht das erste Mal, dass im größeren Stil Bärlauch geklaut wird.

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Bärlauch wird auch als Waldknoblauch bezeichnet.
Bärlauch wird auch als Waldknoblauch bezeichnet. © Symbolfoto: dpa

Leipzig. Mehrere Menschen sind in Leipzig dabei erwischt worden, wie sie im Leipziger Auwald eimerweise Bärlauch ausgegraben haben. In einem Fall hätten die Täter fünf Zehn-Liter-Eimer mit Jungpflanzen gefüllt, in dem anderen Fall zwei Eimer. Die entnommenen Pflanzen hatten ein Gewicht von rund 40 Kilogramm. Die Bärlauchdiebe seien vom Stadtordnungsdienst am Sonntag und Montag ertappt worden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Angaben zur Staatsangehörigkeit der Täter lagen der Stadt nicht vor.

Es ist bereits der zweite größere Bärlauch-Diebstahl innerhalb von zwei Wochen. Ende Januar stellten Beamte mehrere Männer im Schloßpark von Rötha südlich von Leipzig. Dort hatten zwischen 17 und 38 Jahre alte russische Staatsangehörige Bärlauchpflanzen in großer Anzahl ausgegraben. Insgesamt standen über 140 Kilogramm Jungpflanzen verpackt zum Abtransport bereit.

Pflücken ist nicht komplett verboten

Das Pflücken von Bärlauch und anderen im Wald wachsenden Kräutern ist nicht grundsätzlich verboten. Allerdings regelt das Sächsische Waldgesetz in Paragraf 14, dass die Mitnahme nur für den persönlichen Bedarf gestattet ist. Im Amtsdeutsch wird diese Menge auch als "Handstrauß" bezeichnet.

In Naturschutzgebieten ist die Regelung schärfer: Dort ist das Pflücken komplett untersagt. Zudem dürfen in diesen Gebieten, die in der Regel mit einem Uhu-Schild ausgewiesen sind, auch die Flächen abseits der Wege nicht betreten werden.

Auch wenn die schiere Menge bei den beiden gescheiterten Pflanzendiebstählen herausragend erscheint, kommt die illegale Mitnahme von Bärlauch in Sachsen durchaus häufiger vor. Im Februar 2019 etwa berichtete Sachsens Polizei, dass im Leipziger Auwald 30 Kilogramm Bärlauchzwiebeln geerntet wurden. Und im April 2018 zäunte ein privater Grundeigentümer in Maxen im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sogar ein Stück Wald ein, um den Pflanzen-Klau durch zu eifrige Sammler zu unterbinden. (dpa mit SZ/mja)