Deutschland & Welt
Merken

Doppeldeckerbus bleibt unter Brücke stecken

Schwerer Busunfall in Berlin: Ein Doppeldeckerbus prallt gegen eine Brücke. Mehrere Menschen werden verletzt. Wie konnte es dazu kommen?

 3 Min.
Teilen
Folgen
Der Doppeldeckerbus der Linie 282 steht zerstört unter der Brücke an der Bergstraße in Berlin-Steglitz.
Der Doppeldeckerbus der Linie 282 steht zerstört unter der Brücke an der Bergstraße in Berlin-Steglitz. © dpa/Paul Zinken

Berlin. Bei einem Unfall eines Doppeldeckerbusses in Berlin-Steglitz sind am späten Donnerstagabend drei Insassen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Laut Polizei prallte der Bus der Linie 282 bei dem Versuch, eine Unterführung zu durchfahren, gegen eine Brücke. Sein Oberdeck wurde dabei schwer beschädigt. Eigentlich fährt diese Buslinie nicht dort entlang.

Zwei Männer im Alter von 31 und 75 Jahren wurden mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, so die Polizei. Ein weiterer Mann wurde bei dem Unglück leicht verletzt und ambulant behandelt.

Der von einem 57-jährigen Fahrer gesteuerte Bus war nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nicht auf seiner regulären Route unterwegs. Warum das so war, muss noch geklärt werden. Neben dem Fahrer befanden sich sechs Fahrgäste im Bus.

Brücke ist für Doppeldeckerbusse gesperrt

Der Unfall passierte den Angaben zufolge kurz vor 22.00 Uhr an der Ecke Bergstraße/Robert-Lück-Straße in einer Unterführung, über der sich die Stadtautobahn A103 und eine S-Bahn-Strecke befinden. Der Bus fuhr dort gegen die Bahn-Brücke, obwohl laut Polizei ein Warnschild die Durchfahrt für Doppeldecker ausdrücklich untersagte.

Das Oberdeck des Busses, das mit einem Querträger der Brücke kollidierte, wurde im vorderen Teil aufgerissen und zusammengequetscht. Auf Fotos waren schwere Schäden an dem Deck zu sehen, die bis in die Mitte des Busses reichten.

Ungeklärt blieb zunächst, warum der Bus der Linie 282 auf dieser Strecke unterwegs war und die Unterführung trotz Verbots befuhr. Regulär führt die Linie über die Albrechtstraße in der Nähe und nutzt eine andere Unterführung, um Stadtautobahn und S-Bahn zu queren.

Feuerwehr mit 40 Kameraden vor Ort

Neben der Polizei leiteten auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine Untersuchung zu dem Vorfall ein. An der Unfallstelle gab es nach den Worten eines BVG-Sprechers schon einmal ein ähnliches Vorkommnis. "Die Brücke ist aufgrund der niedrigen Durchfahrtshöhe selbstverständlich für unsere Doppeldecker gesperrt", sagte er. Ein Schild weise vor Ort darauf hin.

Nach seinen Angaben verläuft die Buslinie 170 durch die fragliche Unterführung. Allerdings würden auf dieser Linie keine Doppeldecker eingesetzt.
Die Feuerwehr war nach dem Unfall nach eigenen Angaben mit 40 Einsatzkräften vor Ort. Die BVG schätzte den entstandenen Schaden am Bus als enorm ein.

Nach der Bergung konnte er demnach noch mit eigener Kraft zum Betriebshof gefahren werden. Laut Polizei prüften Statiker die Brücke mit dem Ergebnis, dass an dem Bauwerk keine schweren Schäden entstanden seien. (dpa)