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Bundespolizei registriert im September über 4.500 illegale Einreisen nach Sachsen

Die Zahl der illegal nach Deutschland eingereisten Menschen steigt erneut stark. Während im Januar nur 488 Menschen in Sachsen registriert wurden, hat sich die Zahl mittlerweile fast verzehnfacht.

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Immer wieder werden Fahrzeuge von der Bundespolizei angehalten, in denen mehrere Menschen versuchen, illegal nach Deutschland einzureisen.
Immer wieder werden Fahrzeuge von der Bundespolizei angehalten, in denen mehrere Menschen versuchen, illegal nach Deutschland einzureisen. © Archiv/Bundespolizei Ebersbach

Potsdam/Dresden. Die Bundespolizei hat bis Ende September an den Grenzen fast 58.000 unerlaubte Einreisen registriert - mit stark steigender Tendenz. Allein im September waren es nach vorläufigen Zahlen 12.720 Fälle, gut doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Dies geht aus einer Antwort der Behörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Ein Schwerpunkt war Sachsen.

Unerlaubte Einreise bedeutet, dass Ausländer ohne den nötigen Aufenthaltstitel kommen und dies entdeckt wird. Häufig beantragen die Menschen dann Asyl oder einen anderen Schutzstatus. Die Politik zeigte sich zuletzt besorgt über steigende Bewerberzahlen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) berät an diesem Donnerstag mit Vertretern der Westbalkan-Staaten und einiger EU-Staaten über Maßnahmen gegen Migration über die sogenannte Balkanroute.

Im Januar dieses Jahres registrierte die Bundespolizei bundesweit insgesamt 4.436 unerlaubte Einreisen, dann stieg die Zahl im Lauf des Jahres fast durchgehend. Im Juni waren es 6.667, im Juli 6.941, im August 8.846 und im September dann eben 12.720 Fälle. Die Zahlen summieren sich bis Ende September auf 57.666, im Vergleich zu rund 34.993 in den ersten neun Monaten 2021.

Für Sachsen verzehnfachte sich die Zahl praktisch von 488 im Januar auf 4.713 im September. Das Bundesland gilt als Endpunkt der Balkanroute über die Slowakei und Tschechien. Brandenburg verzeichnete im Lauf des Jahres ebenfalls einen Zuwachs, aber weniger: von 388 Fällen im Januar auf 848 im September. In dem Monat lag die Zahl in Brandenburg trotzdem um 44 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs, denn damals kamen besonders viele Flüchtlinge auf der Route über Belarus und Polen.

Mecklenburg-Vorpommern registrierte dieses Jahr vergleichsweise wenige Fälle, schwankend zwischen 74 im Januar und 92 im September. In dem Monat waren es 88 Prozent weniger unerlaubte Grenzübertritte als im September 2021.