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Erneute Anti-Corona-Demo an der B96

Am "stillen Protest" haben am Sonntag von Zittau bis Oppach über 200 Menschen teilgenommen, zwei Orte sind aber raus. Dominanter Begleiter: Die Reichsfahne.

Von Thomas Christmann
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Die Reichsfahne dominiert auf den Demos an der B96.
Die Reichsfahne dominiert auf den Demos an der B96. © Matthias Weber/photoweber.de (Archiv)

Trotz Ferienzeit und aktueller Corona-Lage: Die Demonstranten bleiben hartnäckig, wenn's um ihren wöchentlichen - wenn auch unangemeldeten - Sonntagsausflug auf die B96 geht. Dieses Mal hat die Polizei 234 Teilnehmer gezählt, was 23 mehr als sieben Tage zuvor sind.

Und das, obwohl die "stillen Protestler" zwei Orte bei der jüngsten Versammlung von Zittau bis Oppach ausgelassen haben: Mittelherwigsdorf und Friedersdorf. Zumindest konnten die Beamten in den Dörfern keine Menschen an der Straße ausmachen, die auf eine Zugehörigkeit hinwiesen. Das war in den restlichen Orten anders. Allen voran in Oppach, wo 80 Protestler zusammenkamen - der allwöchentliche Spitzenreiter. Dahinter folgten Ebersbach (66), Eibau (32), Oderwitz (31), Zittau (12) und Neusalza-Spremberg (8). Zum Vergleich: Im gesamten Revierbereich Bautzen zählten die Polizisten 77 Teilnehmer und damit ähnlich viele "stille Protestler" wie die Woche zuvor mit 76. In Hoyerswerda trafen die Beamten hingegen wieder mal niemanden an.

Dominiert hat am vergangenen Sonntag die Fahne des Deutschen Reiches, die 24 Mal vertreten war. Dahinter reihten sich Deutschland (10), Sachsen (9) und die Oberlausitz (4) ein. Zwei Friedens- und zwei Fantasiefahnen erblickten die Beamten auch. Je einmal vertreten waren die USA, Russland und Schlesien. Auch Plakate hatten die Teilnehmer mit. In Oderwitz stand auf einem "Wir Sachsen gegen Corona-Wahnsinn", in Eibau meinten sie "Von Recht zu Unrecht, ist Widerstand Pflicht" und "Testen für Lockdown - nein, Danke!", in Neusalza-Spremberg lautete die Forderung "Kein Impfzwang". Alles Dargestellte war ohne strafrechtliche Relevanz.

Die Demo an der Dresdner Straße in Zittau zum Thema "Wahrung unserer Grundrechte" war als einzige angemeldet. Für den Rest gab's eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.