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Versuchte Tötung: Ermittlungen nach Angriff auf Kontrolleur in Dresden

In Dresden-Nickern wurde am Sonntagmittag an einer Bushaltestelle ein schwer verletzter Mann gefunden. Auf ihn soll mehrfach eingestochen worden sein. Was bisher bekannt ist.

Von Erik-Holm Langhof & Dirk Hein
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In Dresden-Nickern wurde am Mittag ein schwer verletzter Mann gefunden. Ein Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen.
In Dresden-Nickern wurde am Mittag ein schwer verletzter Mann gefunden. Ein Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen. © xcitepress/Benedict Bartsch

Dresden. Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden ermitteln gegen einen 23-jährigen Mann, der am Sonntagmittag versucht haben soll, einen 34-Jährigen zu töten.

Nach bisherigen Angaben der Polizei haben Einsatzkräfte am Sonntagmittag an der Bushaltestelle "Alter Postweg" an der Joseph-Keilberth-Straße nach einem Notruf gegen 12.55 Uhr einen schwerverletzten Mann gefunden. Alarmierte Rettungskräfte hätten ihn umgehend in ein Krankenhaus gebracht.

Kriminalpolizei sichert vor Ort umfangreich Spuren

Nach bisher unbestätigten Reporterangaben soll der 23-Jährige im Bus der Linie 66 von mehreren Security-Angestellten auf einen gültigen Fahrschein hin überprüft worden sein. Als der Syrer kein gültiges Dokument vorweisen konnte, soll die Polizei gerufen worden sein. Die Personalien des Mannes wurden aufgenommen.

Danach schien die Situation nach Informationen von Sächsische.de eigentlich geklärt, der Bus fuhr weiter. Wenig später dann die dramatische Wendung: Der Angreifer erschien erneut und zerstach einen Reifen des Busses. Als der Kontrolleur eingreifen wollte, soll der Syrer ein Messer gezogen und anschließend auf den Fahrschein-Kontrolleur eingestochen haben. Danach soll der Täter geflüchtet sein, so der Reporter vor Ort.

Eine Beamtin der Kriminalpolizei sichert vor Ort Spuren am Bus. DVB und RVSOE fahren gemeinsam auf der Linie 66 die Dresden und Freital verbindet.
Eine Beamtin der Kriminalpolizei sichert vor Ort Spuren am Bus. DVB und RVSOE fahren gemeinsam auf der Linie 66 die Dresden und Freital verbindet. © xcitepress/Benedict Bartsch

Die Polizei wollte diese Angaben zunächst nicht bestätigen. Ein Sprecher teilte lediglich am Abend mit, dass in der weiteren Umgebung des Tatortes der 23-jährige Syrer festgenommen werden konnte. Zuvor wurde nach ihm - unter anderem mit einem Hubschrauber - gesucht. Bestätigt ist mittlerweile, dass der Verletzte Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens ist, das unter anderem im Auftrag der DVB Fahrscheine kontrolliert.

Auch die DVB äußerten sich mittlerweile in den sozialen Medien. Ein geplantes Halloween-Video der Verkehrsbetriebe wurde aufgrund der schweren Verletzungen des Mannes wieder gelöscht.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sicherte vor Ort umfangreich Spuren. Zu Motiv und dem genauen Hergang macht die Polizei bislang keine weiteren Angaben. Die Busse der Linie 66 fuhren bis in den Abend hinein nur eingeschränkt auf der betroffenen Strecke.