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Dresdner Polizei stellt zwei Kilo Opium sicher

Drei Iraner wollen Opium in Dresden verkaufen. Doch die Polizei beschattet sie schon, als sie die Drogen erwerben. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd.

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Als Polizisten Verdächtigen stoppen wollen, durchbrechen diese mit ihrem Auto die Absperrung. Zwei der Polizisten können sich nur durch einen Sprung zur Seite retten.
Als Polizisten Verdächtigen stoppen wollen, durchbrechen diese mit ihrem Auto die Absperrung. Zwei der Polizisten können sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. © Archiv/Rene Meinig

Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen ermitteln derzeit gegen vier Iraner (23, 30, 37 und 37 Jahre) wegen des Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Die vier Beschuldigten sind in Untersuchungshaft. Das teilten die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen gemeinsam mit.

Drei Beschuldigten wird vorgeworfen, sich am 9. Oktober mit einem Pkw nach Berlin begeben zu haben und dort von einem noch unbekannten Lieferanten zwei Kilogramm Opium zu erwerben. Dieses wollten sie anschließend in Dresden weiterverkaufen.

Da die Polizei bereits im Vorfeld verdeckt ermittelt hatte, wurde diese Fahrt durch Observationskräfte begleitet. Die Beschuldigten fuhren von Dresden über Zwischenstationen im Bereich Neukölln und Adlershof wieder zurück nach Dresden.

Polizisten können sich nur noch mit Sprung retten

Nach der Ankunft in Dresden sollten die Beschuldigten durch die Polizei kontrolliert werden. Doch das misslang. Gegen 22.50 Uhr sollten sie auf der Washingtonstraße in Dresden gestoppt werden. Doch sie widersetzten sich.

Die Beschuldigten durchbrachen die Sperrung, an der erkennbar als Polizei gekleidete Einsatzbeamten postiert waren. Der 37-Jährige, der den Pkw fuhr, steuerte diesen rechts auf eine Bordsteinkante nebst anliegenden Grünstreifen. Zwei der dort stehenden Einsatzbeamten konnten sich nur durch einen Sprung zur Seite einer Kollision mit dem Fahrzeug entziehen.

Es folgte eine Verfolgungsfahrt durch den Stadtteil Dresden-Cotta. Schließlich konnte der Pkw mit den drei Beschuldigten im Bereich der Kesselsdorfer Straße gestellt werden.

Drogen während Verfolgungsjagd aus dem Fenster geworfen

Da die Polizisten vermuteten, dass die Iraner die Drogen während der Verfolgungsfahrt aus dem Fenster geworfen hatten, durchsuchten die eingesetzten Observationskräfte noch einmal gründlich den Bereich. Dabei konnte im Grünstreifenbereich ein mit Folie umwickeltes, etwa 2 kg schweres Päckchen aufgefunden werden. Darin war das Opium.

Die drei Beschuldigten wurden vorläufig festgenommen. Im Anschluss durchsuchten die Beamten ein Dresdner Unternehmen und die Wohnungen der Beschuldigten. Dabei stellten sie umfangreiche Beweismittel, unter anderem Kommunikationstechnik, Bargeld, Computer und mehrere hundert Gramm betäubungsmittelverdächtige Substanzen sicher.

Im Zuge der anhaltenden Ermittlungen konnte der vierte Beschuldigte (23 Jahre) am 18. Oktober festgenommen werden. Ihm wird vorgeworfen, von den drei Beschuldigten zwischen Juli und Oktober im Stadtgebiet von Dresden Betäubungsmittel (550 Gramm Marihuana und etwa 70 Gramm Opium) zum Weiterverkauf erworben zu haben.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Dresden Haftbefehle gegen alle vier Beschuldigte erlassen. Die vier Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. Sie sind nicht vorbestraft und haben bislang keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes Sachsen dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, teilt diese mit. (SZ/mos)