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Jugendliche vor 32 Jahren ermordet: DNA-Reihentest gestartet

In Köln ist am Samstag ein Massengentest gestartet. 350 Männer sind aufgerufen, DNA-Test abzugeben, um festzustellen, ob sie mit dem Mord an einer Jugendlichen im Jahr 1991 etwas zu tun haben.

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Mit Hilfe eines DNA-Massentests will die Kölner Polizei den Mord an einer Jugendlichen vor rund 32 Jahren aufklären. Die damals 16 Jahre Seckin Caglar war auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstelle von einem Unbekannten getötet worden.
Mit Hilfe eines DNA-Massentests will die Kölner Polizei den Mord an einer Jugendlichen vor rund 32 Jahren aufklären. Die damals 16 Jahre Seckin Caglar war auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstelle von einem Unbekannten getötet worden. © Henning Kaiser/dpa

Köln. Gut 32 Jahre nach dem Mord an einer Jugendlichen in Köln hat die Polizei am Samstag mit einem Massengentest begonnen. Die Ermittler forderten insgesamt rund 350 Männer, die 1991 einen Bezug zum rechtsrheinischen Ortsteil Poll hatten, zur Teilnahme auf. Die Angeschriebenen sollen in einer Grundschule eine Speichelprobe abgeben. Dort liefen die Vorbereitungen am Morgen an. Erste Personen fanden sich im eingerichteten Testzentrum ein.

Die 16-jährige Seckin Caglar war am 16. Oktober 1991 auf dem Rückweg von der Arbeit aus einer Straßenbahn ausgestiegen und verschwunden. Am nächsten Tag wurde ihre Leiche hinter einem Gebüsch nahe der Haltestelle in Poll gefunden. Das Mädchen war sexuell missbraucht und erwürgt worden.

Nun hat die "Cold Cases"-Ermittlungsgruppe der Kölner Polizei den Fall wieder aufgerollt. Vor einigen Tagen startete eine großangelegte Öffentlichkeitskampagne mit Plakaten, Flyern und einer eigenen Internetseite, damit sich mögliche Zeugen melden.

An der Leiche waren seinerzeit DNA-Spuren des Mörders sichergestellt worden. Durch den Reihentest will die Polizei Personen als Täter ausschließen - und bestenfalls dem Mörder auf die Schliche kommen. Dank neuer Analysemethoden ist es laut Polizei inzwischen auch möglich, über eine DNA-Probe festzustellen, ob jemand mit dem Täter verwandt ist. (dpa)