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Korruptionsvorwürfe gegen Firmenchefs: Razzien im Raum Chemnitz und Zwickau

Mehr als 500 Beamte waren bei Razzien in Sachsen und weiteren Bundesländern im Einsatz. Hintergrund: Verdacht auf Bestechung beim Geschäft.

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Die Polizei hat mehrere Durchsuchungen im Großraum Chemnitz und Zwickau vorgenommen. Es geht um Bestechung und Bestechlichkeit.
Die Polizei hat mehrere Durchsuchungen im Großraum Chemnitz und Zwickau vorgenommen. Es geht um Bestechung und Bestechlichkeit. © Paul Glaser (Symbolfoto)

Chemnitz/Zwickau. Zwei Dutzend Geschäftsführer von Bau-, Handwerks- und anderen Betrieben aus dem Großraum Chemnitz und Zwickau sind ins Visier der Staatsanwaltschaft Chemnitz geraten. Gegen die 24 Beschuldigten wird wegen des Verdachts der Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, Untreue und Steuerhinterziehung ermittelt, wie das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) am Mittwoch mitteilte.

Ihnen wird demnach vorgeworfen, seit 2018 für die Vergabe von Bauaufträgen Provisionen empfangen oder für Bauaufträge Provisionen gezahlt zu haben. Zudem sollen sie diese Zahlungen mit falschen Angaben gegenüber den Finanzämtern steuerlich geltend gemacht und dadurch Steuern verkürzt haben. Allein der Hauptbeschuldigte konnte mit den Tathandlungen eine Summe von 1,8 Millionen Euro erlangen.

Am Dienstag hatten Ermittler des LKA, der Steuerfahndung Chemnitz mit Unterstützung von Beamten aus den betroffenen Bundesländern insgesamt 72 Wohn- und Geschäftshäuser in Sachsen (61), Berlin (2), Bayern (2), Baden-Württemberg (2), Brandenburg (4) und Thüringen (1) nach Beweismitteln durchsucht. Dabei wurden zahlreiche Mobilfunktelefone, Laptops und Unterlagen sichergestellt. Festnahmen hatte es nicht gegeben. (dpa)