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Nach DRK-Brandanschlag: Zwei Verdächtige

Einer Frau werden sieben Brände in Meißen und Riesa zur Last gelegt - auch die beim DRK in Meißen. Doch allein war sie dabei offenbar nicht.

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Dienstag- und Donnerstagabend kam es auf dem Gelände des DRK-Krankenfahrdienst in Meißen zu Brandanschlägen.
Dienstag- und Donnerstagabend kam es auf dem Gelände des DRK-Krankenfahrdienst in Meißen zu Brandanschlägen. © xcitepress

Meißen. Letzte Woche kam es zu zwei Brandanschlägen auf das DRK Meißen. Am Donnerstag wurde eine Verdächtige in der Nähe des Tatorts gestellt, mittlerweile hat sich der Verdacht verdichtet: Ein Ermittlungsrichter ordnete eine Unterbringung in einer medizinischen Einrichtung an.

Bereits am Freitag verstrickte sich die 35-Jährige bei der Befragung der Polizei in Widersprüchen. Äußerst verdächtig war, dass die Frau bereits am Mittwoch nach einem Brand in einer öffentlichen Toilette am Markt angetroffen wurde. Insgesamt werden der Frau aus dem Raum Meißen sieben Straftaten zur Last gelegt – fünf in Meißen, zwei in Riesa, teilte Jürgen Leistner, Chef der Kripo in Meißen mit.

Außerdem ist ein 32-jähriger Deutscher ins Visier der Ermittler geraten, der die Frau offenbar bei mehreren Taten begleitet hatte. "Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Frau zusammen mit einem Mann auch zwei Brände in Riesa gelegt hat", so Leistner.

Was führte das Duo nach Riesa?

Während die Freiwillige Feuerwehr Meißen den intensivsten Einsatztag seit Jahren verzeichnete - unter anderem brannten mehrere Dixi-Klos - kam es auch in Riesa zu zwei Bränden. Die Fälle könnten miteinander in Verbindung stehen: Am 21. Mai 2021 wurde auf der öffentlich zugänglichen Damentoilette des Kauflands in Riesa ein Metallbehälter für Hygieneartikel in Brand gesteckt. Zum Glück war an diesem Nachmittag Personal zufällig direkt vor Ort, um den Brand mit einem Feuerlöscher zu ersticken, bevor die Sprinkleranlage auslöste. Sonst wäre der Schaden wohl erheblich höher geworden. Derzeit geht die Polizei in diesem Fall von einem Schaden von 1.200 Euro aus: die Trennwand in der Toilette war so erheblich beschädigt worden, dass der WC-Raum gesperrt werden musste.

Am 30. Mai geriet ein Überweisungsautomat in der Sparkassen-Zentrale auf der Hauptstraße in Brand.
Am 30. Mai geriet ein Überweisungsautomat in der Sparkassen-Zentrale auf der Hauptstraße in Brand. © Sebastian Schultz

Der zweite Riesaer Fall ereignete sich neun Tage später – und nur wenige Meter weiter: Ebenfalls am Riesaer Boulevard geriet am 30. Mai ein Überweisungsautomat in der Sparkassen-Zentrale in Brand. Auch hier wird die 35-Jährige verdächtigt. Sie soll den Automaten mit einem Feuerzeug und Papiertaschentüchern in Brand gesetzt haben. Schaden: ebenfalls gut 1.200 Euro. Kameraaufnahmen würden bestätigen, dass die Frau gemeinsam mit dem nun ermittelten zweiten Tatverdächtigen vor Ort war.

In welchem Umfang die beiden Tatverdächtigen zusammengearbeitet haben, soll in weiteren Ermittlungen herausgefunden werden: „Sie stehen in einer persönlichen Verbindung zueinander“, sagt Kripo-Chef Leistner. Man gehe jedenfalls davon aus, dass die Frau die Haupttäterin gewesen sei – und der Mann sie lediglich begleitet habe.

Und was führte das Duo nach Riesa? „Einer der beiden hat ein Konto bei der Sparkasse, das war wohl der Anlass des Besuchs“, so Jürgen Leistner. So oder so – es sei gut, dass die beiden Tatverdächtigen nun ermittelt werden konnten. (SZ)

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