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Räuber erschossen - Juwelier äußert sich

Der Inhaber eines Juweliergeschäfts in Celle schießt, als zwei Männer seinen Laden ausrauben wollen. Notwehr? Nun will er doch aussagen.

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In Celle haben zwei bewaffnete Männer versucht, einen Juwelier zu überfallen. Beide Täter wurden tödlich verletzt.
In Celle haben zwei bewaffnete Männer versucht, einen Juwelier zu überfallen. Beide Täter wurden tödlich verletzt. © Moritz Frankenberg/dpa

Celle. "Ich musste meine Frau retten": So zitiert die "Bild"-Zeitung am Mittwoch den Inhaber eines Juwelier- und Antiquitätengeschäft in Celle nach den tödlichen Schüssen auf zwei Räuber. Der 71-Jährige handelte dem Bericht zufolge in Notwehr. Mit den Ermittlern hat er bisher noch nicht gesprochen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Celle (Niedersachsen) sagte am Mittwoch, der 71-Jährige habe über seinen Anwalt erklären lassen, dass er bereit sei, sich zu dem Fall zu äußern. Die Vorbereitungen für die Vernehmung - vor allem Terminabsprachen - liefen. Zuvor hatte sich der Händler auf das Auskunftsverweigerungsrecht berufen. Die Ermittler prüfen, ob es ein Fall von Notwehr war. Gegen den Mann wird wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt.

Die "Bild"-Zeitung zitierte den 71-Jährigen mit den Worten: "Es tut mir alles unendlich leid. Aber ich musste meine Frau retten." Der Rollstuhl, in dem einer beiden Angreifer saß, sei nur Teil einer Masche gewesen: Der Mann aus dem Rollstuhl sei über den Tresen gesprungen und habe sich auf seine 72 Jahre alte Frau gestürzt, dann habe er zur Waffe gegriffen, sagte der Ladenbesitzer laut "Bild".

Mindestens zwei Schüsse

Einer der beiden mutmaßlichen Räuber starb nach dem versuchten Raubüberfall am Montagnachmittag noch in dem Geschäft, der zweite wenige Stunden später im Krankenhaus. Das Paar, das einen Schock erlitt, alarmierte selbst Polizei und Notarzt. Die Identität zumindest eines der beiden mutmaßlichen Räuber steht fest, es handelt sich demnach um einen 35-jährigen Deutschen.

Laut Staatsanwaltschaft ist der Inhaber des Geschäfts im Besitz einer gültigen Waffenbesitzkarte und durfte die Schusswaffe benutzen. "Auf den ersten Blick sieht es nach Notwehr aus, das muss nun im Einzelnen geprüft werden", sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde. Der Ladeninhaber gab mindestens zwei Schüsse ab, die die beiden mutmaßlichen Räuber trafen. Der genaue Tathergang war zunächst unklar. Nach Angaben der Ermittler hatte mindestens einer der beiden mutmaßlichen Räuber eine Schusswaffe dabei. Ob aber weitere Schüsse abgegeben wurden, möglicherweise auch von den beiden Tätern, war zunächst unklar. Die Ermittler hoffen auf Zeugen. (dpa)