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"Reichsbürger" planten offenbar großen Stromausfall

Durch Sabotage der Energieversorgung wollten mehrere "Reichsbürger" offenbar einen politischen Umsturz erreichen. Jetzt wurden in Bayern mehrere Objekte durchsucht.

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"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an.
"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an. © Symbolfoto: Dietmar Thomas

München. Sie sollen vorgehabt haben, einen großflächigen Stromausfall zu verursachen, um dadurch einen politischen Umsturz in Deutschland zu ermöglichen: Im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren gegen sechs Beschuldigte mit "Reichsbürger"-Hintergrund haben Ermittler am Mittwoch mehrere Gebäude in Bayern durchsucht.

Die Beamten der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) und des Landeskriminalamtes fahndeten in der Oberpfalz und in Oberbayern in sechs Wohnungen und Nebengebäuden von drei Beschuldigten und einem Zeugen nach weiteren Beweismitteln, wie die Generalstaatsanwaltschaft München mitteilte.

Das Verfahren werde schon länger geführt, erläuterte die Generalstaatsanwaltschaft, bei der die ZET angesiedelt ist. "Die Beschuldigten stehen im Tatverdacht, ab September 2020 geplant zu haben, durch Sabotage von Strommasten einen großflächigen Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, wodurch es anderen Gruppen ermöglicht werden sollte, durch einen politischen Umsturz in Deutschland die Macht zu übernehmen." Der Vorwurf laute daher auf Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Die Beschuldigten sollen der sogenannten Prepper-Szene mit "Reichsbürger"-Hintergrund angehören. Als Prepper werden Menschen bezeichnet, die sich auf eventuelle Katastrophen und Notfälle, aber auch auf Störungen der sozialen oder wirtschaftlichen Ordnung vorbereiten. Viele horten dafür entsprechende Vorräte, andere bauen Bunker oder trainieren Überlebenstechniken. (dpa)