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Schleuser lässt Flüchtlinge im Wald bei Zittau zurück

Der Unbekannte hat die drei Afghanen über die Grenze gebracht und ihrem Schicksal überlassen. Nun werden Zeugen gesucht.

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Symbolbild © Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Ein noch unbekannter Schleuser hat am Dienstag drei Flüchtlinge aus Afghanistan von Polen über die Grenze gebracht und nahe Zittau in einem Waldgebiet ihrem Schicksal überlassen.

Ein Bürger erklärte den drei Männern den Weg zum Polizeirevier. Sie meldeten sich dort mit dem Wunsch, einen Asylantrag zu stellen. Gegen 20 Uhr übernahm die Bundespolizei die drei 14-, 16- und 23-jährigen Männer. "Der Erwachsene gab an, dass er kurz vor der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan aus seiner Heimat geflüchtet ist", berichtet Sprecher Alfred Klaner. Für einen Schleuserlohn von 3.500 Euro kam er unter anderem über die Türkei bis nach Ungarn. Von hier aus fuhr ein Schleuser ihn und seine beiden Begleiter über Polen bis nach Zittau. "Bei dem Tatfahrzeug könnte es sich um einen roten Toyota Corolla gehandelt haben", so Alfred Klaner.

Die drei Afghanen stellten einen Asylantrag. Beamte übergaben sie an eine Erstaufnahmeeinrichtung sowie das Jugendamt. Die Bundespolizei ermittelt wegen der unerlaubten Einreise sowie wegen des unerlaubten Aufenthaltes. Auch die Hintermänner und Schleuser stehen dabei im Fokus. Zeugenhinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Ebersbach unter 03586 76020 entgegen.

Insgesamt ist die Zahl der Flüchtlinge, die über die Belarus-Route nach Deutschland kommen, im Dezember deutlich gesunken. Noch bis zum 22. Dezember waren es 70 eingereiste Personen; im November waren es noch 1.099 und im Oktober noch 1.794. (SZ)