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Schwerverletzte bei Schüssen an Schule in Bremerhaven

Am Lloyd-Gymnasium in Bremerhaven wird am Donnerstag geschossen. Ein bewaffneter Mann verletzt eine Frau schwer. Rund 200 Schüler schließen sich in den Klassenräumen ein.

Von Erik-Holm Langhof
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An einer Schule in Bremerhaven fielen am Donnerstagmorgen mehrere Schüsse. Mindestens ein Mensch wurde dabei verletzt. Das SEK und mehrere Rettungskräfte rückten an.
An einer Schule in Bremerhaven fielen am Donnerstagmorgen mehrere Schüsse. Mindestens ein Mensch wurde dabei verletzt. Das SEK und mehrere Rettungskräfte rückten an. © Sina Schuldt/dpa

Bremerhaven. Mit einer Schusswaffe hat ein Mann am Donnerstag in einer Schule in Bremerhaven eine Frau verletzt. Die Beschäftigte des Gymnasiums wurde ins Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte. Ob Lebensgefahr bestand, war zunächst unklar. Weitere Angaben zu der Verletzten machte die Polizei zunächst nicht.

Der Täter wurde nach der Tat festgenommen. Zum Motiv sei noch nichts bekannt, so die Sprecherin. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei handele es sich bei dem Täter "NICHT um einen Schüler/eine Schülerin". Gerüchte über einen zweiten Täter konnte ein Polizeisprecher gegenüber dem Portal nicht bestätigen.

Zur Tatzeit waren rund 200 Schülerinnen und Schüler im Gebäude - Abiturprüfungen standen auf dem Programm des Lloyd-Gymnasiums an der Grazer Straße in Bremerhaven-Mitte. Wie viele Lehrkräfte und weitere Schulbeschäftigte anwesend waren, blieb zunächst unklar.

Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei drang der bewaffnete Täter gegen 9.15 Uhr in die Schule ein und schoss. Welche Waffe er benutzte, sagte die Polizei nicht. Nach Angaben der "Nordwest Zeitung" gab der Täter mehrere Schüsse mit einer Armbrust ab. Das wurde aber bislang nicht offiziell bestätigt.

Ein Notfallplan der Schule wurde ausgelöst, die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte schlossen sich in den Klassenzimmern ein. Mehrere Stunden verbrachten sie in den Räumen. Nach unterschiedlichen Medienberichten sollen sich auch einige Schüler in Toiletten versteckt haben.

Einsatzkräfte durchsuchten das Gebäude, um sicherzustellen, dass keine weitere Gefahr bestand. "Die Polizei hat die Lage vor Ort unter Kontrolle", hieß es in einer Mitteilung am Vormittag.

Zeigt Video Verhaftung des Täters?

In einem auf Twitter verbreiteten Video, das bislang noch nicht verifiziert und offiziell in diesem Zusammenhang bestätigt wurde, ist ein jüngerer Mann zu sehen, der sich freiwillig an der Straßenecke Bürgermeister-Schmidt-Straße/Lloydstraße ergibt und noch vor Eintreffen der Polizei sich mit den Händen auf den Rücken auf den Bauch legt. Ein Passant entfernt anschließend eine mutmaßliche Armbrust von dem Mann.

Ob es sich hierbei um den Täter und die betreffende Waffe handelt und ob das Video tatsächlich vom Donnerstag stammt, ist bislang offiziell nicht bestätigt. Die Straßenecke ist rund 300 Meter von der betreffenden Schule entfernt.

Psychologen betreuen Kinder und Eltern

Am Morgen hatte die Polizei auf Twitter von einem größeren Polizeieinsatz in Bremerhaven berichtet und die Bevölkerung dazu aufgerufen, den Bürgermeister-Martin-Donandt-Platz und die anliegenden Straßen zu meiden.

Trotz dessen hatten sich bereits mehrere Eltern vor der Schule versammelt, die von ihren Kindern informiert worden. Das Schulamt hat eine Hotline für alle besorgten Eltern eingerichtet. Unter der Telefonnummer 0471/5902735 können diese Kontakt zur Behörde aufnehmen.

Mehrere Einsatzkräfte stehen vordem Lloyd-Gymnasium in Bremerhaven, in dem am Donnerstagmorgen ein Mann mehrere Schüsse abgegeben haben soll.
Mehrere Einsatzkräfte stehen vordem Lloyd-Gymnasium in Bremerhaven, in dem am Donnerstagmorgen ein Mann mehrere Schüsse abgegeben haben soll. © Sina Schuldt/dpa

Das Gelände der Schule wurde nach der Tat großräumig mit Flatterband abgesperrt. Neben Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren auch Seelsorger und Psychologen vor Ort.

Zunächst wurden mehrere kleine Zelte aufgebaut, um Schülerinnen, Schüler und Schulbeschäftigte zu betreuen. Wegen der Gewittergefahr wurden die Zelte später wieder abgebaut und die Betreuung in eine Kirche verlegt. Eltern warteten auf ihre Kinder.

Insgesamt gehen nach eigenen Angaben etwa 1.700 Schüler an das einzige durchgängige Gymnasium der Stadt. (mit dpa)