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Stahlstäbe auf Zufahrtsstraße zu geplanter Flüchtlingsunterkunft

In Mockrehna haben Unbekannte auf einer Zufahrtsstraße zu einer geplanten Flüchtlingsunterkunft Stahlstäbe auf der Fahrbahn montiert. Nun ermittelt der Staatsschutz.

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Die Polizei ermittelt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Die Polizei ermittelt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. © Symbolfoto/SZ/Uwe Soeder

Unbekannte haben in Mockrehna im Landkreis Nordsachsen eine Reihe von Stahlstäben in die Zufahrtsstraße zu einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen gebohrt.

Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, mussten die aus der Straße ragenden Stäbe von der Straßenmeisterei entfernt werden. Nach Angaben der Polizei kam niemand durch die Installation der Stahlstäbe zu Schaden.


Die Höhe des Sachschadens sei noch unbekannt, hieß es. Es werde wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Da eine politische Motivation hinter der Tat nicht auszuschließen sei, habe der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion die weiteren Ermittlungen übernommen.

Protestzug gegen die Unterbringung Geflüchteter

Im Landkreis Nordsachsen ist unter anderem im Ortsteil Strelln in der Gemeinde Mockrehna eine Asylunterkunft geplant. Nordsachsens Landrat Kai Emanuel (parteilos) hatte bereits im Januar erklärt, dass 2023 bis zu 1.500 Asylbewerber im Landkreis erwartet würden. Bestehende Kapazitäten zur Unterkunft reichten dafür nicht aus.

Medienberichten zufolge ist für die geplante Unterkunft in Strelln der Verwaltungstrakt eines ehemaligen Munitionsdepots vorgesehen. Dagegen regt sich Widerstand unter den Bewohnern des Ortes. Unter anderem fand demnach im Februar bereits ein Protestzug gegen die Unterbringung statt, an dem auch Vertreter rechtsextremer Parteien teilgenommen hatten.