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Weiteres Todesopfer nach schwerem Unfall auf der B87 bei Eilenburg

Am vergangenen Donnerstag verursacht ein 18-Jähriger ohne Führerschein einen schweren Unfall mit mehreren Toten auf der B87 bei Eilenburg. Nun ist ein weiteres Unfallopfer seinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen.

Von Erik-Holm Langhof
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Nach dem schweren Unfall auf der B87 bei Eilenburg ist fünf Tage später nun ein vierter Unfallbeteiligter seinen schweren Verletzungen erlegen.
Nach dem schweren Unfall auf der B87 bei Eilenburg ist fünf Tage später nun ein vierter Unfallbeteiligter seinen schweren Verletzungen erlegen. © Archiv/Tobias Junghannß

Eilenburg. Nach dem schweren Unfall mit drei Toten auf der B87 bei Eilenburg im Kreis Nordsachsen am vergangenen Donnerstag ist nun ein vierter Unfallbeteiligter gestorben. Es handelt sich um einen 67-jährigen Insassen des Mitsubishi. Das teilt Polizeisprecherin Dorothea Benndorf am Dienstagvormittag mit.

Ihr zufolge ergaben die ersten Ermittlungen ebenfalls einen anderen Unfallhergang, als zunächst mitgeteilt. Demnach verlor der 18-jährige, führerscheinlose Fahrer des Mercedes am Donnerstag gegen 10.45 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug und kollidierte zunächst mit dem ebenfalls in Richtung Torgau fahrenden Mitsubishi.

Ursache war nach Angaben der Sprecherin vermutlich unangepasste Geschwindigkeit des 18-jährigen Syrers. "In der Folge geriet der Mitsubishi auf den Randstreifen und danach in den Gegenverkehr, wo er mit dem in Richtung Leipzig fahrenden Lkw zusammenstieß. Der Mercedes wurde auf die Gegenfahrbahn geschleudert, wo es zunächst zu einer seitlichen Berührung mit dem entgegenkommenden Opel kam. Danach kollidierte der Mercedes zudem mit dem nachfolgenden Kia", teilt die Sprecherin weitergehend mit.

Aufwendige Unfallaufnahme über mehrere Stunden

Der 72-jährige Fahrer des Kia sowie eine 71-jährige Insassin starben noch an der Unfallstelle. Eine 68-jährige Insassin des Mitsubishi erlag infolge des Unfalls ebenfalls ihren schweren Verletzungen. Nun teilt die Polizeisprecherin mit, dass auch der 67-jährige Insasse des Mitsubishi im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen gestorben ist.

Der 64-jährige Fahrer und ein 63-jähriger Insasse des Mitsubishi sowie der 18-jährige Mercedes-Fahrer seien der Sprecherin weiterhin mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus.

Der 64-jährige Fahrer des beteiligten Lastwagens wurde am Donnerstag bei dem Unfall leicht verletzt und ambulant behandelt. Zusätzlich wurde er vor Ort vom Kriseninterventionsteam betreut.

Drei Menschen starben noch an der Unfallstelle.
Drei Menschen starben noch an der Unfallstelle. © Jan Woitas/dpa

Von Donnerstagnachmittag bis zum Freitag liefen auf der B87 bei Eilenburg die Unfallaufnahme und Spurensicherung. Unterstützt wurden die Beamten der Polizei nach eigenen Angaben durch Sachverständige der Dekra, einem Vertreter der Staatsanwaltschaft sowie dem Technischen Hilfswerk.

Nach Angaben eines Reporters mussten am Donnerstag nach der Unfallaufnahme die Todesopfer durch schweres Gerät von der Feuerwehr aus den Autos geborgen werden. Der Verkehr war in beide Richtungen über mehrere Stunden voll gesperrt.

Polizei sucht Zeugen zum Unfallhergang

Details sind auch zum Unfallverursacher bekannt geworden: Demnach sei der 18-jährige Syrer nicht in Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis gewesen. Deshalb wurden nach Angaben der Polizeisprecherin Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung, Gefährdung des Straßenverkehrs sowie des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis.

Die Unfallautos sind durch den Zusammenstoß stark beschädigt.
Die Unfallautos sind durch den Zusammenstoß stark beschädigt. © Tobias Junghannß

Die Polizei sucht nun Zeugen, die weitere Hinweise zum Hergang des Unfalls geben können. Die Verkehrsinspektion Leipzig nimmt Hinweise unter 0341/255 - 2850 (tagsüber) sonst 0341/255 – 2910 entgegen.

"Bei der Unfallstelle auf der Bundesstraße 87 handelt sich bisher nicht um eine Unfallhäufungsstelle", teilte eine Sprecherin der Polizei außerdem mit. Demnach kam es auf der Strecke in den vergangenen drei Jahren lediglich zu zwei Unfällen mit Verletzten. Insgesamt wurden 27 Verkehrsunfälle registriert, zwölf davon waren Wildunfälle. Die Einstufung zu einer Unfallhäufungsstelle sei abhängig von verschiedenen Faktoren, wie etwa der Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten, erklärte die Sprecherin. (mit dpa)