Merken

Polizisten immer öfter im Einsatz

Legida, Pegida, Fußballspiele: Die Polizei muss immer häufiger ran. Die Folge sind Überstunden und mehr Krankentage.

Teilen
Folgen
© dpa

Leipzig. Die Polizei in Sachsen schlägt Alarm. „Die Einsätze haben in den zurückliegenden Monaten stark zugenommen, das können die Beamten kaum noch stemmen“, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Hagen Husgen. Mit der Absicherung von Legida, Pegida und anderen Demonstrationen, dem Schutz von Flüchtlingsunterkünften und Einsätzen bei Fußballspielen seien die Beamten zahlenmäßig überfordert.

„Die Folge sind viele Überstunden, die wiederum zu hoher psychischer und großer physischer Belastung sowie zu steigende Krankenzahlen führen“, sagte Husgen. Im Jahr 2010 seien pro Polizist 27 Krankentage zu verzeichnen gewesen, im vergangenen Jahr waren es bereits 30.

150 Neueinstellungen zu wenig

Husgen kritisierte erneut den von der Landesregierung geplanten Stellenabbau bei der Polizei. Demnach sollen bis zum Jahr 2025 von den derzeit 13 000 Stellen in Verwaltung und Vollzug 1 000 wegfallen. „Wir wissen nicht, wie wir dann die Sicherheit der Bevölkerung noch gewährleisten sollen“, sagte der Gewerkschaftschef.

Mehr Neueinstellungen seien ebenfalls nötig, sagte Husgen. „Die 400 Leute, die jährlich neu zu uns kommen, sind zu wenig.“ Damit lasse sich kaum die Zahl der Beamten kompensieren, die aus Altersgründen ausscheiden. 500 bis 550 Neueinstellungen pro Jahr müsse es geben. (dpa)