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Post: Sonntags-Leerung wird gekürzt

E-Mail, SMS und Co. machen dem Briefgeschäft der Deutschen Post Konkurrenz. Jetzt streicht der gelbe Riese die Sonntagsleerung von Briefkästen zusammen.

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© dpa

Bonn. Briefeschreiber aufgepasst: Wer am Sonntag Post abschicken möchte, muss in den nächsten Wochen genau auf den Briefkasten achten: Die Deutsche Post streicht nämlich die Sonntagsleerung radikal zusammen. Es kämen einfach keine großen Mengen mehr zusammen und es gebe viele nutzlose Fahrten, begründete ein Sprecher des Konzerns am Freitag den Schritt.

Briefchef Ralph Wiegand hatte zuvor in einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“ angekündigt, die Leerungen drastisch herunterzufahren. „Die Sonntagsbriefkästen haben für den Großteil unserer Kunden keine Bedeutung mehr, was wir auch an der Zahl der sonntags eingeworfenen Sendungen ablesen können“, sagte er dem Blatt (Freitagsausgabe). Von den bundesweit 110 000 Briefkästen werden derzeit 10 Prozent oder 11 000 am Sonntag von Postmitarbeitern geleert.

Künftig sollen es nur noch 2000 Briefkästen sein, die angefahren werden - und zwar in Kreisstädten, kreisfreien Städten und an Bahnhöfen mit ICE-Anschluss. Zu erkennen sind Briefkästen mit Sonntagsleerung weiterhin an einem roten Punkt. Die Standorte befänden sich an stark frequentierten Plätzen wie Bahnhöfen, an größeren Postfilialen oder an Briefzentren, sagte der Sprecher. Die Post werde in den kommenden Wochen und Monaten schrittweise die Sonntagsleerung reduzieren. Dabei werde aber kein einziger Briefkasten abgebaut, betonte er.

„Mit den Einsparungen vermeiden wir Sonntagsarbeit und können das gesparte Geld in den Ausbau unserer Verteilzentren stecken“, sagte Briefchef Wiegand der „Rheinischen Post“ weiter. Die nun beschlossene Maßnahme der Post muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass das klassische Briefgeschäft der Post in den vergangenen Jahr durch digitale Formen der Kommunikation wie E-Mail, SMS, Whatsapp & Co immer stärker verdrängt wird. Außerdem fehlt am Wochenende die Geschäftspost, die mehr als 80 Prozent des Briefgeschäftes ausmacht.

Dies führt auch dazu, dass die Briefzustellung montags nicht so stark ausfällt wie an andern Wochentagen. Oft bleiben Briefkästen leer. Vor einigen Monaten war dem Unternehmen vorgeworfen worden, die Montagszustellung zur reduzieren beziehungsweise ganz abschaffen zu wollen. Das wies die Post entschieden zurück. Das Unternehmen hatte unter anderem diesen Wochentag genutzt, um Mitarbeitern den Abbau von Überstunden zu ermöglichen, die im Zuge des Poststreiks aufgelaufen waren. (dpa)