Von Ina Förster
Kamenz. Kurz vor 11 Uhr am Montagvormittag war es vollbracht: Der Kamenzer Weihnachtsbaum 2017 stand fest in der Hülse. Unter vielen neugierigen Augen wurde die Blaufichte aus Milstrich antransportiert. Christine Fleischer vom Ordnungsamt und ihr Team sicherten die Arbeiten seit dem frühen Morgen ab. „Wir haben gegen halb acht begonnen mit den Fällarbeiten. Die Kommunalen Dienste Kamenz waren wieder dabei, das Kamenzer Polizeirevier begleitete uns ab Milstrich nach Kamenz als Eskorte“, erzählt sie. Probleme gab es fast nicht, nur an einer Telefonleitung vor dem Haus der Spender musste etwas mehr Obacht gegeben werden.
Der Weihnachtsbaum für Kamenz rollt an
Wie immer gab es im Vorfeld mehrere Angebote aus verschiedenen Orten. Der Milstricher Baum von Familie Noack machte diesmal das Rennen. Da er einige Meter über den Tieflader herausragte bei seiner Ankunft auf dem Markt, wurde die ursprüngliche Länge von prognostizierten zwölf Metern noch einmal korrigiert. „Das sind mindestens 14“, meinte auch die Chefin der Stadtgärtnerei, Manuela Rutkowsky.
Ihre Vorgängerin Heidrun Pallmann stand ebenfalls dabei und nickte wohlwollend in die Richtung. Geschätzte fünf Tonnen baumelten da übrigens minutenlang am Kranseil. Nachdem die Blaufichte langsam vom Lkw aufgerichtet war, atmeten alle sichtlich auf. „Man weiß nie, wie der Stamm beschaffen ist. Wenn er im oberen Segment sehr trocken ist, kann der komplette Baum zerbrechen“, so Manuela Rutkowsky.
Gerade und rundum schön
Das passierte glücklicherweise nicht und so schwebte das geradegewachsene und rundherum schöne Bäumchen langsam über den neuen Marktplatz hin zur Hülse. „Die Halterung ist die der letzten Jahre und hat sich bewährt“, so Christine Fleischer. „Aber wir müssen nun keinen extra Stromversorgungskasten mehr aufbauen. Bei der Neugestaltung des Marktes sind Leitungen dafür direkt bis dahin verlegt worden.“
In den nächsten Tagen folgt die Bestückung der Blaufichte mit Lichterketten, die dann am Wochenende erstmals leuchten werden. Der Baum hat übrigens eine Doppelspitze, wodurch er sehr schön dicht wirkt. Und die oberen sechs Meter sind mit herrlich vielen Tannenzapfen behangen. „Die hätte man jetzt doch schön mit Silber und Gold ansprühen können, solange der Baum noch liegt“, ulkten die Zuschauer am Rand. Und gaben der Blaufichte schon einmal einen Lobes-Vorschuss.
Dass Länge nichts mit Größe zu tun hat, bemerkten sie außerdem. Auch wenn es in der weiteren Region sicherlich wieder höhere Weihnachts-Hingucker gibt – das Kamenzer Exemplar bekam seine ersten Daumen nach oben. Mit 14 Metern kann sich die Blaufichte durchaus blicken lassen. Die Mitarbeiter der KDK mussten allerdings etwa zwei Meter absägen, damit der dicke Stamm überhaupt in die Hülse passte.