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Priestewitzer wollen ihren Bahnübergang behalten

Das Votum des Gemeinderates ist eindeutig: Kein geteiltes Dorf.

Von Catharina Karlshaus
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Zu laut, zu oft geschlossen: Immer wieder sorgt der beschrankte Bahnübergang in Priestewitz für reichlich Diskussionsstoff.
Zu laut, zu oft geschlossen: Immer wieder sorgt der beschrankte Bahnübergang in Priestewitz für reichlich Diskussionsstoff. © Kristin Richter

Priestewitz. Bürgermeisterin Manuela Gajewi (parteilos) hatte bereits im Vorfeld der Sitzung keinen Hehl daraus gemacht: Ein geteiltes Dorf solle Priestewitz nicht werden. Eine Auffassung, der am Mittwochabend auch die Gemeinderäte folgten. Sie stimmten dem Vorschlag der Verwaltung zu, im Falle einer Verlegung der Bundesstraße B 101 und dem Erhalt des Bahnübergangs, die derzeitige Straße als Ortsstraße weiterzuführen. 

Grund für derlei Überlegungen ist der Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes 2030, in der eine Ortsumfahrung von Priestewitz vorgesehen ist. Aus Sicht des Freistaates sollte der Bahnübergang der ICE-Strecke Leipzig-Dresden ursprünglich beseitigt werden. Zwischenzeitlich seien nun aber einzelne Streckenabschnitte ausgebaut worden und der Bahnverkehr mit einer Geschwindigkeit bis 200 Kilometer pro Stunde könne nördlich von Priestewitz entlang geführt werden. Eine Schließung des Übergangs, so Gajewi, sei nicht mehr nötig und die Verlegung der B 101 nicht an die Schließung des Übergangs gebunden. 

Die derzeitige Straße könne nach der Verlegung in die Straßenbaulast der Gemeinde übergehen. Der Bahnübergang selbst würde in der Rechtsträgerschaft der Deutschen Bahn verbleiben. Dieser war nach der Wende an die momentan gültigen Normen angepasst worden. Trotz der Verkehrsbelastung durch die Kreuzung der B 101 in der Ortslage, sei er kein Unfallschwerpunkt.