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Pro: Die Ultras in die Pflicht nehmen

SZ-Redakteur Sven Geisler unterstützt den erneuten Vorstoß, über das Thema Pyrotechnik im Stadion grundsätzlich zu reden.

Von Sven Geisler
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Sven Geisler
Sven Geisler © imago/Eibner/Montage: SZ-Bildstelle

Ich komme gut ins neue Jahr, ohne einen Böller zu werfen oder eine Rakete abzufeuern. Genauso wenig brauche ich Pyrotechnik für ein tolles Stadionerlebnis. Ein spannendes Spiel reicht mir dafür völlig. Trotzdem unterstütze ich den erneuten Vorstoß, über das Thema grundsätzlich zu reden.

Warum? Weil ich die Gefahren unterschätze? Ganz im Gegenteil! Weil ich es für brandgefährlich halte, diesem Spiel mit dem Feuer keine Grenzen zu setzen. Das ist paradox? Schließlich ist es verboten, eine schärfere Grenze kann es nicht geben? Das ist so richtig wie kurzsichtig. Ein Verbot bringt nur etwas, wenn es eingehalten wird. Das geht am besten über die Einsicht – oder Sanktionen. Dumm nur, wenn diese nicht die Schuldigen treffen oder die, falls sie doch erwischt werden, ein lächerliches Bußgeld zahlen müssen.

Umso empfindlicher sind die Strafen für die Vereine. Das ist weder verhältnismäßig noch zielführend. Es gibt viele gute Argumente, Pyrotechnik nicht zu legalisieren. Aber eben auch einige dafür. Ich finde es deshalb einen Versuch wert, die Ultras in die Pflicht zu nehmen. Sie hatten vor gut acht Jahren schon wichtige Regeln für sich festgelegt, um die wilde Knallerei zu beenden: in begrenzten Räumen, bei genehmigten Spielen, ohne Böller, Raketen oder fliegende Fackeln.

Das wäre eine Menge Verantwortung, und die Frage ist berechtigt, ob die Fans sich selbst ausreichend unter Kontrolle halten können. Aber wer sagt, dass Vertrauen keine Lösung ist?!

E-Mail an Sven Geisler.