Von Helene Krause
Striegistal/Marbach. Dem vergangenen Sonnabend scheint der gesamte Ort Marbach entgegengefiebert zu haben. Die Einweihung des neuen Sportplatzes mobilisierte neben den Mitgliedern des SV 1892 Marbach nahezu die gesamte Einwohnerschaft. Auch aus den Nachbarorten machten sich Gäste auf, um die neue Errungenschaft des Vereins und endlich wieder Aktionen auf dem frisch verlegten Rasen zu sehen.
Notwendig wurden die Bauarbeiten, weil die Hochwasser von 2002 und 2013 den Sportplatz total überschwemmt hatten. Die Schäden waren enorm. Teilweise brach die Befestigung an den Spielfeldrändern weg, und die Drainagen funktionierten nicht mehr.
Vereinsvorsitzende Heidrun Zill und der Abteilungsleiter Fußball Thomas Böhme zeigten sich froh und glücklich darüber, dass die Bauarbeiten so reibungslos vonstattengegangen sind.
„Wir konnten uns auf die Baufirmen zu 100 Prozent verlassen“, sagte die Vorsitzende in ihrer Festrede. Sie erinnerte dabei auch an die Anfänge des Vereins und wie nach dem Zweiten Weltkrieg der Sport in Marbach wieder auflebte. Damals spielten die Fußballer auf einem Schlackeplatz. 1962 wurde das Sportlerheim gebaut. 1972 kam der Anbau des Vereinsraums dazu. Dann machten die beiden Hochwasser den Platz zunichte. Eine Neugestaltung wurde notwendig.
Da auch die Toiletten und Duschen nicht mehr den Anforderungen entsprachen, wurden die im Rahmen der Bauarbeiten ebenfalls erneuert. Die Zufahrt und den Parkplatz bezog man in die Neugestaltung mit ein.
Doch die Bauarbeiten wurden nicht nur den Baufirmen überlassen. Die Vereinsmitglieder erbrachten mehr als 1 000 Arbeitsstunden in Eigenleistung. Unterstützung erfuhren sie von den Bürgern Marbachs, von Gewerbetreibenden und Firmen. „Dank der Baufirmen wurde ein Areal geschaffen, auf dem Fußballspielen wieder Spaß macht“, sagte Heidrun Zill.
Mehr als drei Millionen Euro kosteten die Baumaßnahmen, an denen als Partner auch der Landkreis Mittelsachsen beteiligt war. Er sorgte für eine sichere Entwässerung der benachbarten Altdeponie. Außerdem wurden Auflagen am Bachlauf erfüllt. Ein großer Teil der Aufwendungen konnte aus Fördermitteln bestritten werden.
Heidrun Zill dankte den Baufirmen und Sponsoren. Als kleine Aufmerksamkeit erhielten diese einen Zollstock mit dem Aufdruck „SV 1892 Marbach“. Mit der Ehrennadel des Landessportbundes in Silber wurde der Abteilungsleiter Fußball Thomas Böhme ausgezeichnet. Henning Zill erhielt die Ehrennadel in Bronze.
Der neugestaltete Sportplatz soll es dem Verein jetzt ermöglichen, weiteren Nachwuchs zu gewinnen und eine neue Jugendmannschaft aufzubauen. Nachdem am Vormittag schon die B-Jugend des Vereins den Sportplatz eingeweiht hatte, gab es am Nachmittag noch ein zweites Einweihungsspiel. Dabei standen sich die Spieler des Marbacher SV und der Bundesliga Auswahl Ost, darunter Jens Keller als Torwart, gegenüber. Das Spiel entschieden die Profis mit 18 zu 5. Danach unterhielt das Marbacher Beatorchester die Gäste.
Neben den Mitgliedern des Marbacher Sportvereins, dem Bürgermeister Striegistals Bernd Wagner (parteilos), Landrat Matthias Damm (CDU) und dem Präsidenten des Kreissportbundes Volker Dietzmann, nahmen auch zahlreicher Gäste an der Feier teil. Einer von ihnen ist Friedhelm Puth aus Siebenlehn.
„Ich habe so eine Sportplatzeinweihung noch nie mitgemacht“, sagte er. „Ich wollte mir das und auch das Fußballspiel gegen die Bundesliga-Kicker anschauen.“ Heinz Flegel aus Marbach freut sich über die vielen Gäste. „Solch eine Anlage ist für Marbach etwas Besonderes und eine Errungenschaft“, meinte er. „Die muss man sich ansehen.“
Bernd Brettschneider aus Marbach hat von 1970 bis 1985 auf dem Sportplatz Fußball gespielt. „Es hat sich alles verändert“, sagte er. „Aber es ist gut, dass die Anlage neu gestaltet worden ist.“ Dieter Geidelt aus Schmalbach, einem Ortsteil von Striegistal, kam spontan vorbei. „Viele Bekannte sind hier“, sagte er. „Ich möchte mir auch das Fußballspiel ansehen. Er und Bernd Brettschneider kennen sich noch aus der Schulzeit.