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B 96: Autokorso gegen Reichskriegsflaggen

Der DGB hat für Sonntag eine Aktion auf der Bundesstraße angemeldet - als Antwort auf die Corona-Proteste dort.

Von David Berndt
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Am Sonntag findet auf der B 96 von Zittau bis Bautzen ein Autokorso statt. Das Motto lautet: "Karawane der Vernunft - Paradiesvögel statt Reichsadler“.
Am Sonntag findet auf der B 96 von Zittau bis Bautzen ein Autokorso statt. Das Motto lautet: "Karawane der Vernunft - Paradiesvögel statt Reichsadler“. © Rafael Sampedro (Archiv)

Zittau/Bautzen. Ein Bündnis aus verschiedenen Akteuren plant für Sonntag einen Autokorso auf der B 96 - als Antwort auf die Corona-Proteste, die in den zurückliegenden Wochen entlang der Bundesstraße stattgefunden haben. Angemeldet hat die Aktion der Deutsche Gewerkschaftsbund Ostsachsen, wie Regionsgeschäftsführerin Dana Dubil gegenüber Sächsische.de bestätigt. „Seit Wochen wird das Bild an der B 96 von schwarz-weiß-roten Fahnen und rechten Kräften bestimmt. Das wollen wir nicht mehr wortlos hinnehmen.“

Die Teilnehmer des Korsos würden ein unterschiedliches Spektrum abbilden und kämen vor allem aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Etwa 20 Fahrzeuge werden am Sonntagvormittag gemeinsam von Zittau bis nach Bautzen fahren. Das Motto lautet: „Karawane der Vernunft - Paradiesvögel statt Reichsadler“. Die Fahrt endet an der DGB-Geschäftsstelle in der Dr.-Maria-Grollmuß-Straße in Bautzen. Kundgebungen seien nicht geplant.

Laut Dana Dubil hätten sich immer mehr Menschen mit schwarz-weiß-roten Fahnen unter die anderen Protestierenden an der B 96 gemischt. „Wir wollen Impulse setzen, um darüber nachzudenken, wer daran mittlerweile alles teilnimmt. Es wird gefilmt und verbreitet, und man hat das Gefühl, unsere Region wird nur von diesem Bild bestimmt.“

Die Corona-Proteste an der B 96 begannen Anfang Mai. Seitdem versammeln sich sonntags in den Landkreisen Bautzen und Görlitz unterschiedlich viele Menschen an der Bundesstraße, um gegen die Corona-Beschränkungen zu protestieren, auch wenn diese nach und nach aufgehoben und gelockert werden. Von Beginn an waren dabei auch schwarz-weiß-rote Fahnen wie etwa Reichskriegsflaggen zu sehen.

Dabei handelt es sich nicht nur um die Nationalfarben des deutschen Kaiserreichs, sondern auch um die des nationalsozialistischen Regimes. Laut dem Verfassungsschutz würden diese Farben „von Rechtsextremisten für ihre Zwecke instrumentalisiert. Sie stehen im Gegensatz zur Farbkombination ‚Schwarz-Rot-Gold‘, die das demokratische Deutschland symbolisiert.“

Die Versammlungsbehörde des Landkreises Görlitz bestätigt die Anmeldung des Korsos. Laut Sprecherin Franziska Glaubitz handele es sich demnach um einen geschlossenen Verband ohne Zwischenstopp. Die Polizeidirektion werde die Kolonne begleiten und über rote Ampeln fahren lassen.

Dieser Beitrag wurde am 13.06.2020 aktualisiert und das erste Zitat von Dana Dubil geändert. Darin wurde das Wort Reichskriegsflaggen durch schwarz-weiß-rote Fahnen ersetzt, da Dana Dubil das Wort Reichskriegsflaggen nicht benutzt hat.

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