Dresden
Merken

Prozess gegen kriminelle Bande

Eine Gang aus Hannover war angeblich dabei, in Dresden einen Ableger aufzubauen. Vor einem Jahr flog sie auf.

Von Alexander Schneider
 2 Min.
Teilen
Folgen
© dpa

Wem gehörte die Kalaschnikow? Die Frage nach dem Schnellfeuergewehr ist sicher nur eine von vielen, die seit Montag am Landgericht Dresden in einem Prozess gegen drei Albaner im Fokus der Richter steht. Am 31. Mai 2018 hat die Polizei mutmaßlichen Drogendealern das Handwerk gelegt, die möglicherweise im Begriff waren, ihre Geschäfte von Hannover nach Dresden zu verlegen.

Seit 2016 bis zu ihrer Festnahme im Mai 2018 sollen sie mit rund 400 Kilogramm Marihuana gehandelt haben. Hinzu kommen je ein gutes Kilo Crystal und Kokain. Bei ihrer Festnahme fanden die Beamten das russische Sturmgewehr vom Typ AK-47 nebst 150 Schuss scharfer Munition sowie zwei Pistolen. Die Männer müssen sich daher nicht nur wegen bewaffneten und bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in über 30 Fällen verantworten, sondern unter anderem auch wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Offenbar wurden die Angeklagten – Florind T. (33) als mutmaßlicher Kopf, sein Bruder Lisander T. (24) sowie Erblin F. (38) – monatelang abgehört. In der Anklage zählt der Staatsanwalt zahlreiche Fälle von Drogenbestellungen und Lieferungen auf – darunter in Hannover, Wiesbaden, Cottbus und Dresden. Hauptsächlich geht es um Marihuana, mit dem die Männer meist oft auch im Bereich von 20, 30 oder gar 50 Kilo gedealt haben sollen. Als Geschäftspartner wurde eine Gruppe um einen Türken genannt, der sich ebenfalls noch in diesem Jahr vor einem Dresdner Gericht verantworten soll. In der Anklage der Dresdner staatsanwaltschaft genannt werden etwa eine „Bunkerwohnung“ am Antonplatz, wo kiloweise Drogen deponiert worden sein sollen, sowie eine Dönerbude in der Augsburger Straße, über die der Stoff vertickt worden sein soll.

Der Prozess begann mit einem Antrag von Verteidiger Frank Hengst, der die ordnungsgemäße Besetzung des Gerichts überprüfen will und daher eine Aussetzung des Verfahrens beantragte. Das Gericht lehnte eine Aussetzung ab, gab dem Anwalt jedoch einen Tag dafür. Am heutigen Dienstag geht es weiter.