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Prozess zum Schwanenteich-Mord

Eine Beziehung ist in die Brüche gegangen. Es gab Streit um die Tochter und wohl auch Schläge. Zwei junge Menschen in Mittweida sollen deswegen zu Mördern geworden sein.

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Chemnitz/Mittweida. Laut Staatsanwaltschaft war es „ein fester Plan“. Eine 21-jährige Frau und ein 23-jähriger Mann stehen seit Mittwoch in Chemnitz gemeinsam in einem Mordfall vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen beim Verlesen der Anklageschrift im Landgericht vor, im November 2014 am Schwanenteich in Mittweida (Mittelsachsen) den 28-jährigen ehemaligen Lebensgefährten der Frau mit 26 Messerstichen in den Oberkörper getötet zu haben. Das Motiv soll Streit zum Umgangsrecht mit der 3-jährigen Tochter gewesen sein. Zudem soll der 28-Jährige die Frau geschlagen haben. Es sei zu „körperlichen Übergriffen“ gekommen, sagte Staatsanwalt Stephan Butzkies.

Neuer Freund lauert ihrem Ex-Partner auf

Immer wieder warf die noch fast kindlich wirkende Angeklagte, eine Auszubildende, dem Mitangeklagten auf der anderen Seite der Bank mit hochgezogenen Augenbrauen hilflose Blicke zu. Sie soll damals ausgerechnet an ihrem Geburtstag ihren Ex am Abend zu einem Gang in den Park am Schwanenteich überredet haben, angeblich um noch einmal wegen des strittigen Umgangsrechtes für die gemeinsam Tochter zu sprechen. Aber dann wartete dort der 23-Jährige, ein arbeitsloser Schweißer und athletischer Typ, der mit dem Messer sofort zugestochen haben soll. Mindestens einen Stich soll auch die Frau gemacht haben. Der Getroffene ist laut Staatsanwaltschaft verblutet.

In welchem Verhältnis die beiden Angeklagten stehen, ist laut Staatsanwaltschaft nicht ganz klar. Es könne sein, dass es mehr eine einseitige Beziehung von ihm aus gewesen sei, hieß es. Die Angeklagten wollen sich am 29. Juli - dem nächsten Prozesstag - zu den Vorwürfen äußern. (dpa)