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Pulsnitz feiert die Musik

Nach der Premiere für die Fête de la Musique im Vorjahr setzt die Stadt noch eins drauf. Fast 20 Ensemble haben sich angesagt.

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Zur Sommersonnenwende wird Pulsnitz wie im Vorjahr (Foto) singen und klingen. 19 Bands haben sich zur Fete de la Musique angesagt.
Zur Sommersonnenwende wird Pulsnitz wie im Vorjahr (Foto) singen und klingen. 19 Bands haben sich zur Fete de la Musique angesagt. © PR/Evelin Rietschel

Pulsnitz. Vor einem Jahr schlug das Wetter zur Fête de la Musique in Pulsnitz einige Kapriolen. Die Bands spielten trotzdem, und auch das Publikum kam zur Premiere des weltweiten Musikfestes aus allen Himmelsrichtungen. Das findet immer am 21. Juni, dem Tag des Sommeranfangs, statt. 

Die Pulsnitzer Organisatoren planen nun die zweite Auflage. Diesmal nicht mehr ganz so spontan, sondern mit mehr Vorlauf. Zum fünfköpfigen Organisationsteam gehören Christoph Semper vom Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit, Andreas Jürgel, Geschäftsführer der Pulsnitzer Kulturgesellschaft, Rico Löb für die Pulsnitzer Feuerwehr, Kantor Markus Mütze und der Chef der Harlekinbar/Café Bob Kreutel. Jeder kommt aus einem anderen Bereich, das sorgt auch für eine gute Mischung der Musikrichtungen. Jeder hat andere Kontakte – vom Gastronomen bis zum Feuerwehrmann und Kirchenmusiker.

Plattform für junge Bands

Die erste Fête de la Musique in Pulsnitz war ein voller Erfolg. Die Veranstalter seien auch von Besuchern angesprochen worden. Da habe es manches Lob gegeben: „Schön, dass ihr das macht“, hieß es. Künstler gaben zu verstehen, dass sie auch gern wiederkommen würden. Noch ein Grund mehr, die zweite Auflage anzugehen. Die Premiere fand mitten in der Woche statt. Diesmal fällt das Traditions-Datum, der 21. Juni, auf einen Freitag. Das könnte noch mehr Musikfreunde auf die Straßen der Stadt locken. Die Fête de la musique  in Pulsnitz ist nicht so gigantisch wie anderswo. Das könnte das kleine Team nicht stemmen, aber passend zu einer Kleinstadt. 

Die Kommune selbst unterstützt das Festival, ist aber nicht der Veranstalter, betonen die Organisatoren. Die Kommune helfe mit dem Bauhof, versicherungstechnisch oder bei Straßensperrungen. „Ohne die vielen Helfer, die mitmachen, wäre das alles undenkbar. Von der Bühnenplanung bis zu den Toiletten sei an so viel zu denken. Und der Eintritt sei  frei. Bei der Fête laufe alles auf freiwilliger Basis, ohne Gagen und einen Gewinn. 

Gründe für das Musikfest gibt es aber noch viele andere. Für Christoph Semper ist es wichtig, gerade jungen Bands, Bands aus der Region, die manchmal noch nach einem Namen suchen, eine Plattform zu bieten. Damit sie auch mal vor Publikum spielen können und ein Lernfeld haben. Laien spielen neben Profis. „Wenn wir junge Künstler sehen, die wir als Jugendarbeiter unterstützen können, tun wir das gern.“

Feuerwehr kümmert sich um die Marktbühne

Gleich mehrere Gründe hat die Feuerwehr. Die Kameraden kümmern sich um die Marktbühne und wollen sich auch als Feuerwehr zeigen, den Nachwuchs auf sich aufmerksam machen. Ebenso wichtig: kulturell noch ein bisschen Leben in die Stadt zu bringen. Das Organisations-Team wolle den Festcharakter auch nicht zu eng sehen. So wird die Beauty-Bar von der Kurzen Gasse mit einer Modenschau das Bühnenprogramm auflockern. Feuerwehrmann Rico Löb würde dabei gern zwischendurch auch Feuerwehrbekleidung präsentieren. Die Händler der Innenstadt seien auch eingeladen, länger als gewohnt zu öffnen und die Fête zu begleiten. 

Er knüpft damit ein bisschen an frühere Gedanken an. Ursprünglich war das die Idee, die Einkaufsnacht, die Nacht der 1.000 Lichter mit Musik zu verbinden. Nun ist der Pulsnitzer Beitrag zur internationalen Fête de la Musique draus geworden, ein eigenes Musikfest.

Dort wird es auch ein paar Veränderungen zum Vorjahr geben. Gesetzt ist natürlich der Markt als Bühne – in der Hand der Feuerwehr. Die sorgt mit ihrer Gastro-Abteilung auch für eine vielfältige Verpflegung . Die soll es diesmal an jeder Bühne reichlich geben. Im Vorjahr gab es wohl auch Engpässe. 

Sogar aus Österreich reist mit Mira und Adam eine Pop-Formation an. Die habe er bei einer Messe in Graz kennengelernt, berichtet Rico Löb und für die Fête in Pulsnitz gewinnen können. Ein Lkw-Anhänger soll hier zur Bühne umfunktioniert werden.

Auftritte auch an der Schlossklinik

Ein Spielort wird wieder die Kirche sein. Der Julius-Kühn-Platz an der Harlekin-Bar ebenfalls. Dazukommt der Bier-Pup wie im Vorjahr und eventuell das Café Marie. Die Bühne Ziegenbalgplatz wird es nicht mehr geben. Das hat etwas mit der Nähe zu den Bühnen am Markt und am Harlekin zu tun. Schalltechnisch sei das nicht optimal gewesen. Dafür gibt es eine neue Bühne an der Schlossklinik, um auch ein bisschen Musik zu den Patienten dort zu bringen. 

Die Party beginnt 16.45 Uhr mit Musik des Pulsnitzer Posaunenchors vom Kirchturm hoch droben. Wenn das Wetter es zulässt. Die Bands, Ensemble, Chöre und DJ’s und der Spielplan stehen jetzt im Wesentlichen fest. Insgesamt voraussichtlich 19. In diesem Jahr wollen die Organisatoren die Spielzeiten auch mehr durchmischen, sodass immer irgendwo etwas los ist und die Stadt klingt. „Wir wollen die Musik im Fluss halten“, so Andreas Jürgel. Ziel ist, jedes Jahr auch neue Musiker zu gewinnen und damit Abwechslung auf die Bühnen. Das sei nicht immer leicht.

Gegen 22 Uhr endet die Party zumindest auf einem Teil der Standorte. Auf dem Markt geht es noch weiter und im Harlekin voraussichtlich. Im Jugendtreff lässt es zur Nacht Gerumse & Gebumse krachen mit elektronischer Musik. Die Fête muss also nicht Schlag 22 Uhr zu Ende sein, denn das Wochenende steht ja vor der Tür.“