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Putzkau behält seinen Italiener

Die Immobilie des „Al Pinno Verde“ wurde zum Verkauf angeboten. Doch nun gibt es Sicherheit für Pächter und Gäste.

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© Rocci Klein

Von Ingolf Reinsch

Putzkau. Das beliebte Restaurant „Zur grünen Tanne“ in Putzkau wird nicht verkauft. Es bleibt in Familienbesitz. Das sagte der Eigentümer der Immobilie Andreas Steglich in dieser Woche auf Anfrage der SZ. Nicht nur Gäste des Hauses reagierten irritiert, als die Immobilie im Internet zum Verkauf angeboten wurde. Auch Bürgermeister Achim Wünsche (parteilos) sprach das Thema vor wenigen Tagen an, als er bei seinen derzeit laufenden Unternehmensbesuchen in der Gemeinde im „Al Pinno Verde“, wie „Zur grünen Tanne“ auf italienisch heißt, Station machte. Ihm liegt es am Herzen, dass Putzkau seinen Italiener behält. „Das Restaurant ist ein Aushängeschild für die Gemeinde“, sagte er der SZ. „Es gibt in der ganzen Umgebung kein weiteres italienisches Restaurant.“

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren eröffnete Celi Bajrami mit seiner Familie das auf halbem Weg zwischen Bischofswerda und Neustadt gelegene „Al Pinno Verde“. Das Restaurant hat sich in der Region etabliert – und einen guten Namen gemacht, wie Eintragungen auf Facebook, im Gästebuch sowie Fotos und Karten im Restaurant zeigen, die Gäste nach einer Familienfeier an die Wirtsleute gesandt haben. Bis aus Sebnitz, Kamenz, Bautzen, zum Teil sogar aus Dresden kommen die Gäste nach Putzkau. Unter der Woche läuft’s eher ruhig, sagt Celi Bajrami. Doch am Wochenende ist das Haus voll. Für Hochzeiten, runde Geburtstage und andere Familienfeiern gibt es auch 2018 bereits Reservierungen für das ganzer Jahr.

80 Gäste finden im Restaurant Platz, 120 im Festsaal. Hinzu kommt die Bowlingbar mit 30 Plätzen. Celi Bajrami pachtet nicht nur das Restaurant, sondern auch die vier Gästezimmer mit je zwei Betten und die drei Gästebungalows hinterm Haus. Vor allem bei Hochzeiten und Familienfeiern werden sie gebucht.

Der Chef kocht selbst, gemeinsam mit seinem Neffen Ardian. 82 Vor- und Hauptspeisen stehen auf der Karte: Antipasti, Salate, Pizzen, Fleisch- und Fischgerichte. Bei dieser Vielfalt hält sich Celi Bajrami mit einer speziellen Empfehlung zurück. Wer danach fragt, dem würde er „eine Überraschung aus der Küche“ anbieten. Auch wer sich zwischen Fisch und Fleisch nicht entscheiden kann, dem kann geholfen werden. Auf Wunsch wird beides mit den dazu gehörenden Saucen serviert.

Das Lokal richteten die Bajramis gediegen im italienischen Stil ein. Im Foyer gibt es eine Eisbar mit Stehtischen. Sie ist vor allem für Besucher gedacht, die nur eine Rast einlegen wollen. Oft sind es Wanderer und Radwanderer, die auf den markierten Wegen zwischen Putzkau, Neukirch und dem Rüdenberg unterwegs sind.

Live-Musik und Cocktailbar

Der Mietvertrag, den Celi Bajrami abgeschlossen hat, läuft über drei Jahre. Er möchte gern verlängern, und er ist froh, dass er und seine Gäste nun erst mal wieder Sicherheit haben, Der Mittfünfziger, der vor 26 Jahren aus Mazedonien nach Deutschland kam und viele Jahre in Berlin und dem Umland der Bundeshauptstadt in italienischen Restaurants kochte, fühlt sich wohl in der Oberlausitz und beim hiesigen Menschenschlag. Er plant langfristig in und mit der Region. Am 13. April gibt’s im Restaurant italienische Live-Musik mit Marco Martino. Es empfiehlt sich zu reservieren. Im vergangenen Jahr trat der Sänger schon einmal in Putzkau auf. Da war das Ristaurante krachend voll – 160 Restaurantgäste wurden nur an diesem einen Tag gezählt, sagt Hadis Bajrami, der sich um den Service kümmert. Für diesen August oder September plant Celi Bajrami ein erstes großes Open-Air-Event hinter der „Tanne“ – mit Livemusik, großem Zelt und Cocktailbar. Geöffnet ist das „Al Pinno Verde“ an sechs Tagen in der Woche. Nur dienstags ist Ruhetag. Korrekt müsste es heißen, das Restaurant ist an diesem Tag geschlossen. Celi Bajrami steht dann nicht in der Küche, sondern er kümmert sich um Schreib- und Organisationskram.

www.facebook.com/pages/Putzkau-Al-Pino-Verde