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Putzkau startet ins Festjahr

Das Dorf wird 675 Jahre. Es feiert sich ein Jahr lang mit einem vielfältigen Programm, bei dem jeder gewinnen kann.

Von Ingolf Reinsch
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Das Putzkauer Bahnviadukt ist eines der längsten und schönsten in der Oberlausitz. Es gilt als Wahrzeichen des Ortes.
Das Putzkauer Bahnviadukt ist eines der längsten und schönsten in der Oberlausitz. Es gilt als Wahrzeichen des Ortes. © Steffen Unger

Putzkau. Die Flyer fürs Putzkauer Jubiläumsjahr sind noch druckfrisch. 2 500 Stück wurden gedruckt, sagt Ralph Riedel, Vorsitzender der Putzkauer Bürgervereinigung. An diesem Wochenende werden sie zum ersten Mal ausgegeben: am Sonnabend im Ku(h)lturstall des Agrarbetriebes zum 7. Putzkauer Kleintiermarkt und einen Tag später zum ersten Winterfrühschoppen des Vereins Alt-Technik Putzkau, der um 10 Uhr am alten Spritzenhaus an der Neukircher Straße beginnt und bis in den Nachmittag hinein als Familientag geplant ist. Danach liegen die Flyer in den beiden Putzkauer Bäckereien und in der Gemeindeverwaltung aus. Auch zu anderen Veranstaltungen werden sie verteilt.

Die Flyer geben nicht nur einen Überblick über die in diesem Jahr im Ort geplanten Veranstaltungen. Sie sind zugleich eine Stempelkarte. Auf jeder Veranstaltung, die man übers Jahr besucht, kann man einen Stempel bekommen. Spätestens zur Geflügelausstellung am 30. November/1. Dezember kann man die Karte abgeben. Dann nimmt man an einer Verlosung teil. Übergeben werden die Preise zum Putzkauer Weihnachtsmarkt am 15. Dezember.

Historischer Wanderweg wird eingeweiht

Zwischen dem Festjahresauftakt an diesem Wochenende und dem Weihnachtsmarkt liegen mehr als 20 öffentliche Veranstaltungen. Dazu gehören Vorträge zur Ortsgeschichte, Ausstellungen zur Orts- und Kirchengeschichte, Konzerte, der traditionelle Aktionstag Umwelt und Landwirtschaft, das Spritzenhausfest, das Sommerfest der Kindertagesstätte und natürlich das Putzkauer Oktoberfest, eines der bekanntesten und größten dieser Art im Bischofswerdaer Land. In zwei Etappen im Nieder- und Oberdorf soll im April der historische Rundwanderweg offiziell eingeweiht werden. Auf Initiative der Bürgervereinigung wurde er bereits im vergangenen Jahr angelegt und markiert. Bewohner und Gäste des Dorfes können auf gut zehn Kilometern die 675-jährige Ortsgeschichte erlaufen. Auskünfte dazu erhalten sie auf zahlreichen Tafeln. Freunde alter Fahrzeuge dürfen sich am 6. Oktober auf einen Oldtimer-Frühschoppen freuen. Zwei Wochen später kommen die Fans kleiner Bahnen auf ihre Kosten. Im Freizeit-Center findet eine Modelleisenbahnausstellung statt. Für das Wochenende dazwischen, am 13. Oktober, ist eine Sternwanderung geplant. 

Zwei weitere Geburtstage

Auch am Tag der Oberlausitz gibt es in Putzkau ein Angebot: Geschichtsinteressierte sind für den 21. August zu einer Informationsveranstaltung am Rupprechtsflössel an der Ortsgrenze von Putzkau und Neukirch eingeladen. – Apropos Grenzen: Die vielen Ehrenamtlichen, die die Veranstaltungen im Putzkauer Festjahr auf die Beine stellen, haben natürlich nicht nur den eigenen Ort im Blick, sondern die Gesamtgemeinde Schmölln-Putzkau. Sie entstand am 1. März 1994 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Dörfer Putzkau, Schmölln und Tröbigau. Das 25-jährige Gemeindejubiläum soll im Rahmen des diesjährigen Badfestes am 29. Juni in Schmölln gefeiert werden.

Zum Orts- und Gemeindejubiläum kommen noch zwei weitere Geburtstage hinzu, auf die die Putzkauer stolz sind und die sie auf ihrem Flyer erwähnen. Vor 140 Jahren dampfte der erste Zug von Bischofswerda nach Nieder-Neukirch (jetzt Neukirchs Westbahnhof) über das Putzkauer Bahnviadukt. Der Ort Putzkau führt es in seinem Wappen. Und die jetzige Grundschule im Ort, die den Namen des Putzkauer Pädagogen und Naturwissenschaftlers Dr. Alwin Schade trägt, besteht 105 Jahre.