Aufwendige Reparaturen am Schlossdach

Seifersdorf. So manchen zieht es in diesen Tagen geradezu magisch ins Seifersdorfer Schloss. Dies konnte man jüngst wieder beobachten. Aus einem Kleinbus, dem Kennzeichen nach aus der Cottbuser Region, stiegen fünf Personen - drei Damen und zwei Herren - alle 60plus-Generation. Bewundernde Blicke gab es für das historische Gebäude, doch als sich das Quintett auf den Weg zum Schloss machen wollte, fiel der Blick auf die Bautafel und die dort arbeitenden Handwerker. „Ich glaube, hier können wir wohl doch nicht rein“, meinte einer der Herren.
Wegen Corona? Ja, auch. Aber vor allem, weil ja im und auf dem Schloss derzeit kräftig gearbeitet werde. So mancher hat wohl gehofft, dass die im Vorjahr von Gemeinde und Förderverein Seifersdorfer Schloss getroffenen Ankündigungen, den einstigen Herrensitz wieder baulich aufzupeppen, bereits umgesetzt worden sein könnten. Aber gut' Ding braucht bekanntlich Weile. Und so verhält es sich auch bei diesem Projekt.
Bis das Schloss runderneuert ist, dürfte noch etwas Zeit ins Land gehen. Aber auf jeden Fall wird die neue Sanitäranlage im Keller demnächst fertig sein. „Da sind nur noch ein paar Kleinigkeiten zu machen“, so Wachaus Gemeinderatsmitglied Lothar Israel. Israel überwacht derzeit die Arbeiten in diesem Bereich.

Er rechnet damit, dass der Sanitärtrakt Mitte April fertig ist. Natürlich seien noch weitere Arbeiten im und am Schloss zu erledigen, erklärt Israel. Ein weiteres Sanierungsprojekt ist das Dach des Schlosses. Architektin Steffi Dauphin weist darauf hin, dass die Schäden im Dach doch gravierender sind als zuerst angenommen. „Da werden wir sicher nur in kleinen Schritten vorankommen“, so die Architektin. Wenn aber alles laufe wie geplant, könnten die Sanierungsarbeiten an dem Dach möglicherweise Ende Mai oder Anfang Juni beendet sein.
Im Nachhinein ist man beim Förderverein und in der Gemeinde Wachau froh, dass man seinerzeit so erfolgreich beim Ideenwettbewerb des Freistaates abschnitt. Die Gemeinde gehörte im vergangenen Jahr zu den Preisträgern des sogenannten Simul-Wettbewerbes, erhielt ein Preisgeld in Höhe von 200.000 Euro. Da konnte man dann mit den Planungen für die Sanierungsarbeiten am Seifersdorfer Schloss loslegen.
Die Kosten für die neue Sanitäranlage des Schlosses belaufen sich auf rund 70.000 Euro. Geld, das aus den Mitteln des Simul-Projektes bezahlt wurde. Mit anderen Worten: „Der Gemeinde entstehen keine Kosten“, so Fördervereinschefin Ulrike Hantsche.
Hoffnung auf erste Veranstaltung Ende Mai
Auch bei der Sanierung des Schlossdaches braucht die Kommune nicht allzu tief in die ohnedies klamme Haushaltskasse greifen. Rund 70.000 Euro steuert die Gemeinde da bei. Für die weiteren Sanierungsarbeiten am Schloss, unter anderem soll im ersten Geschoss ein interaktives Museum eingerichtet werden, wurde bereits ein Fördermittelantrag gestellt. Fördergelder gebe es, so Ulrike Hantsche, von Bund und Land. Jeweils in einer Höhe von etwa 250.000 Euro. Dazu komme noch ein Anteil des Vereines und der Eigenanteil der Gemeinde Wachau.
Aus Sicht von Lothar Israel und der Fördervereins-Vorsitzenden Ulrike Hantsche ist es „einfach gut, dass es im Schloss losgeht mit der Sanierung“, so Israel weiter. Ulrike Hantsche hofft insgeheim darauf, dass, sofern es die Pandemie zulässt, man demnächst im Schloss wieder Veranstaltungen durchführen kann. Vielleicht, so Ulrike Hantsche weiter, „klappt es ja schon Ende Mai, da haben wir eine Lesung geplant“.
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