Karswaldbad Arnsdorf: „Wir möchten das Bad weiterentwickeln“
Arnsdorf. Eigentlich hatte sich Holm Timm an diesem Sommertag nur ein wenig ausruhen wollen. Also nahm er sich einen Liegestuhl und zog sich in eine ruhige Ecke des Karswaldbades zurück. Lag dort eine Weile, bis er auf die Idee kam, doch mal bei den Badegästen nachzufragen, warum die in das naturnahe Freizeitbad kommen.
Was der Vorsitzende des Karswaldbadvereines erfuhr, hat natürlich nicht den Stellenwert einer repräsentativen Umfrage eines Meinungsforschungsinstitutes. Dennoch: Was Timm an diesem Nachmittag im vergangenen Jahr zu hören bekam, machte ihm auf jeden Fall deutlich, dass „sich die Menschen in unserem Bad sehr wohlfühlen, das Karswaldbad von vielen wegen seines speziellen Charmes beliebt ist“, so der 50-Jährige.
Diese Beliebtheit speist sich beispielsweise aus der Tatsache, dass die Besucher das weitläufige Badgelände schätzen, vor allem die Ruhe. Zudem verfügt das Freibad über eine 50-Meter-Bahn. „Viele Bäder in Sachsen haben ja nur noch 25-Meter-Bahnen“, so Timm weiter. Überhaupt verströme das 1934 gebaute Freizeitbad nach wie vor ein wenig Nostalgie, so der Karswaldbadvereins-Chef - und meint damit die Umkleidekabinen und den Eingangsbereich.
Verein seit zwei Jahren Betreiber des Bades
Seit zwei Jahren kümmert sich der „Karswaldbadverein Arnsdorf“ um den Betrieb und den Erhalt des Freibades. Die Zahl der Mitglieder ist seitdem von 53 auf rund 70 gestiegen. Darunter seien auch etliche junge Leute, freut sich Holm Timm, der von Aufbruchstimmung spricht und davon, dass der Verein weiterhin das Ziel habe, das Bad weiterzuentwickeln und es Schritt für Schritt in die Zukunft zu führen.
So peilt der gebürtige Dresdner, der eigentlich ein Dienstleistungsunternehmen leitet, eine dreistellige Mitgliederzahl an. Irgendwann sei das machbar, meint Holm Timm. Er freut sich insbesondere darüber, dass sich das Bad in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Freizeittreff für alle Generationen entwickelt hat. Nicht nur aus Arnsdorf, auch aus dem Umland, aus Dresden und Bautzen, kommen die Badegäste. Im Bad treffen sich Junge und Alte, Familien mit ihren Kindern fühlen sich gut aufgehoben.
Nicht ganz zufällig wurde das Engagement des Karswaldbadvereines zuletzt auch belohnt: Beim Wettbewerb „Verein des Jahres 2022“ wurde der Verein in der Kategorie Soziales mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Prämie in Höhe von 3.000 Euro, die man dafür erhielt, ist bereits verplant, soll in die Sanierung des Schwimmbeckens gesteckt werden.
Probleme mit dem alten Schwimmbecken
Genau das bereitet den Mitgliedern des Karswaldbadvereines jährlich einige Probleme. Denn „da gibt es ständig was zu reparieren“, so Holm Timm. Kein Wunder, gehört doch das Arnsdorfer Bad zu den Oldtimerbädern in der Region. In diesem Jahr geht es in die 89. Badesaison.
Auch wenn man von hiesigen Firmen unterstützt wird, die Sanierungsarbeiten kosten natürlich einiges, und irgendwann wird man wohl um den Bau eines neuen Beckens nicht herumkommen, das weiß auch Holm Timm. Sein größter Wunsch wäre es, während seiner Amtszeit als Vereinsvorsitzender für die Badegäste ein neues Becken realisieren zu können und wenn möglich auch ein neues Vereinshaus. Damit nicht genug, im Verein wünscht man sich auch eine Outdoor-Sportanlage und einen Beachvolleyballplatz. Aber, das ist Holm Timm natürlich schon klar, dass „das alles seine Zeit brauchen wird“.
Derzeit bereitet man sich beim Karswaldbadverein auf den Saisonstart am 1. Juni vor. Und auch die Vorbereitungen für das traditionelle Badfest, das in diesem Jahr vom 30. Juni bis zum 2. Juli stattfinden wird, sind bereits im Gange.