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Radeberger Spielmannszug beim Dresdner Stollenfest

Nach zwei Jahren Corona-Pause ist auch der Radeberger Spielmannszug wieder beim Stollenfest auf dem Striezelmarkt dabei. Am Samstag gibt der Landesmeister ein Konzert.

Von Siri Rokosch
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Bei der Eröffnung des Augustusmarktes auf der Hauptstraße in Dresden hat der Radeberger Spielmannszug ebenfalls mitgewirkt.
Bei der Eröffnung des Augustusmarktes auf der Hauptstraße in Dresden hat der Radeberger Spielmannszug ebenfalls mitgewirkt. © Sven Ellger (Archiv)

Radeberg/Dresden. Der Radeberger Spielmannszug wird am Sonnabend, 3. Dezember, beim Dresdner Stollenfest auf dem Striezelmarkt dabei sein.

Der Sprecher der Spielleute, Tom Thiele, erklärt, dass ab 11 Uhr auf dem Theaterplatz ein Eröffnungsprogramm stattfindet. "Dann führt ein Umzug mit historischen Darstellern und den Stollenbäckern auf den Striezelmarkt. Gegen 12 Uhr beenden wir den Auftritt dort mit einem Platzkonzert."

Stiefel putzen für den Dresdner Stollen

Bevor es losgeht, mussten die 42 Radeberger Musiker ihre Stiefel putzen, wie Thiele sagt, denn die Einladung zum 27. Dresdner Stollenfest zähle für die Spielleute alljährlich zu den größten Höhepunkten. Seit zehn Jahren gehört der Spielmannszug aus Radeberg fest ins Stollenfest-Programm.

Dass sich die Radeberger Spielleute in Dresden besonders heimisch fühlen, habe seinen Grund, erklärt Thiele, denn "auch sie sind der sächsischen Geschichte verbunden und tragen seit über 15 Jahren eine historisch nachempfundene Uniform in den Landesfarben des Freistaates".

Von den Gamaschenknöpfen bis zur Tschako-Kordel: Detailgenau habe man sich dem Original, der Uniform des Sächsischen Regiments Prinz Friedrich August, immer weiter angenähert. "Die historische Authentizität überzeugt selbst die kritischen Prüfer des Trachten- und Schützenzuges des Münchner Oktoberfestes. Hier treten die Radeberger als einziger Verein aus den neuen Bundesländern auf", sagt Thiele.

Beim Dresdner Stollenfest wird es in diesem Jahr erstmals keinen Riesenstollen geben. An dessen Stelle rücken 588 Ein-Kilo-Stollen, die für einen guten Zweck versteigert werden.

Königlich sächsisch und vor allem traditionell geht es beim Stollenfest bis heute zu. Etwa so, wie vor fast 300 Jahren, als Friedrich August I. zum prunkvollsten Barockfest aller Zeiten, dem "Zeithainer Lustlager" bei Riesa lud. Der Höhepunkt damals war ein 1.800 Kilogramm schwerer und sieben Meter langer Christstollen, gebacken von Bäckermeister Johann Andreas Zacharias und 60 Knechten.

Die Tradition eines Festes für den Stollen war geboren. Im Jahr 1994 wurde sie als Stollenfest im weihnachtlichen Dresden wieder zum Leben erweckt und in die barocke Altstadt verlegt.