Weixdorfer Kirche soll in frischem Glanz erstrahlen

Weixdorf. Von außen leuchtet die evangelisch-lutherische Weixdorfer Kirche aus dem 15. Jahrhundert in wunderschönem, sattem Gelb, die Fenster sind rostrot umrandet. Ein echter Hingucker. Doch tritt man in das Gotteshaus ein, wird schnell sichtbar: Die Kirche ist in die Jahre gekommen. Von den dunkelblauen, wackeligen Kirchbänken blättert die Farbe ab, die Fensterrahmen sind spröde und hier und da baumelt ein Elektrokabel von der Decke. Kurzum: Eine Sanierung ist dringend nötig.
Aus diesem Grund hat sich vor zwei Jahren der Kirchbauverein Weixdorf gegründet. "Innen muss quasi alles erneuert werden", erläutert Alexander Manzke vom Vorstand des Vereins. Gemeinsam mit seinen Vorstandskolleginnen Katja Wurlitzer und Ingrid Illgen und knapp 30 weiteren Mitgliedern kümmert er sich hauptsächlich um die Spendenakquise.
200.000 Euro sind Stand heute für die Restaurierung der Pastor-Roller-Kirche veranschlagt - und so recht kann niemand sagen, wohin die Preisentwicklung künftig geht. Der Kirchbauverein rechnet jedoch mit einer deutlich höheren Summe am Ende der Maßnahme. Das Geld kommt sowohl von der Landeskirche als auch von der Denkmalschutzbehörde - und eben vom Kirchbauverein.
25.000 Euro hat der bereits eingesammelt. Mit dem Weixdorfer Sommercafé, mit Vorträgen und anderen Veranstaltungen. "Und wir haben den Ehrgeiz, eine sechsstellige Summe zu erreichen", sagt Manzke. Allein 60.000 Euro verschlingt der erste von vier Bauabschnitten: die Fenster.
Die Weixdorfer Kirche steht unter Denkmalschutz
"Die Sanierung wurde jahrelang geschoben", berichtet Manzke. "Dieses Jahr ist nun endlich mit den Fenstern begonnen worden." Manche können restauriert werden, andere sind in einem so schlechten Zustand, dass sie neu hergestellt werden müssen. Weil in der Kirche besonderes Glas verbaut ist, kann auch nicht jeder Glaser die Arbeit übernehmen.
Beratend zur Seite steht bei solchen Fragen der Denkmalschutz. "Und da sind wir auch sehr froh", sagt Katja Wurlitzer. "Wir haben mit dem Bau an sich nichts zu tun." Das sei in erster Linie Sache der Kirchgemeinde als Bauherrin, auch eine beauftragte Architektin sei mit an Bord.
Bei ersten Untersuchungen sei nun unter anderem zum Vorschein gekommen, dass die blauen Kirchenbänke nicht immer schon blau waren - unter dem Blau verstecken sich auch Grau- und Brauntöne. Wie die Bänke nun nach der Restaurierung aussehen? Das wird maßgeblich der Denkmalschutz entscheiden.
Der Verein akquiriert Spenden - und stärkt die Gemeinschaft
"Wir wollen dazu beitragen, dass auch kommenden Generationen Gebäude zur Verfügung stehen, die Gemeinschaft im Glauben ermöglichen und gleichzeitig offen sind für kulturelles und künstlerisches Engagement in Weixdorf und Umgebung", sagt Alexander Manzke. Besonders wichtig sei dem Kirchbauverein auch, dass das Gotteshaus barrierefrei zugänglich sein wird. Zu diesem Zweck sind spezielle Plätze auch für Rollstuhlfahrer vorgesehen.
Der Kirchbauverein ist rührig - nur so lässt sich erklären, dass eine derart beachtliche Summe von 25.000 Euro zusammen gekommen ist. Neben einer eigenen Homepage gibt es sogar Auftritte in den Sozialen Medien Instagram und Facebook. Aber es geht nicht nur ums Geld: "Die Aktivitäten, die wir organisieren, stärken auch die Gemeinschaft. Wir sind total begeistert, wie viele Menschen sich engagieren und mithelfen", schwärmt Manzke. Und wenn die Sanierung abgeschlossen ist? "Wir haben noch Pfarrhaus, Gemeindehaus, den Friedhof und die Außenanlagen. Da findet sich immer etwas zu tun", ergänzt seine Vorstandskollegin Katja Wurlitzer.
Teilnahme am Tag des offenen Denkmals
Die nächste große Aktion, die der Kirchbauverein plant, ist die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September. Von 14 bis 17 Uhr wird ein Spätsommercafé am Eingang der Kirche mit Kaffee und Kuchen angeboten, um 14 Uhr startet eine Kirchenführung und um 17 Uhr singt der Chor "Kreuz & Quer". Der Eintritt ist frei, um Spenden zugunsten der Innenraumsanierung wird gebeten.