Wachau. In Seifersdorf fanden viele diese Idee immer schon recht spannend. Die Vorstellung, aus dem örtlichen Schloss eine Art Erlebnisschloss zu machen, um etwa Touristen anzulocken, die hatte auch für etliche Menschen aus der Region einen gewissen Charme. Dafür hatte ja der Schloss-Förderverein in den vergangenen Jahren immer wieder plädiert, in der jüngsten Vergangenheit einige Hebel in Bewegung gesetzt, damit daraus endlich einmal Realität wird.
Aber wer sich das Schloss seinerzeit anschaute, das marode Dach, die abblätternde Außenfassade, die alten Sanitäranlagen, der hatte sich allerdings schon gefragt, wie lange das jemals dauern wird, um dieses heruntergekommene alte Gebäude zu sanieren. Zumal der Eigentümer, die Gemeinde Wachau, leider nicht das nötige Kleingeld parat hat.
Hat sie auch jetzt noch nicht, aber in den zurückliegenden Monaten
wurde doch seitens des Fördervereines und der Gemeinde einiges
unternommen, damit sich dieses Schloss dennoch baldmöglichst in
einem sehenswerten Zustand präsentieren kann.
Viele Seifersdorfer helfen
Seitdem hat sich einiges im Schloss und auf dem Außengelände getan. Spenden, Fördermittel und nicht zuletzt die erfolgreiche Teilnahme am Ideenwettbewerb des sächsischen Umweltministeriums ermöglichten der Gemeinde, im vergangenen Jahr erste Sanierungsschritte einzuleiten. Und nicht nur das.
Wie Ulrike Hantsche vom Förderverein erzählt, hätten "zahlreiche Seifersdorfer geholfen, um das Schloss wieder sehenswert zu machen". Besonders habe sie sich über das Engagement des örtlichen Dorfklubs gefreut.
Derzeit werde die über
50 Jahre alte Kellertoilette komplett erneuert, so Hantsche weiter.
Aller Voraussicht nach werden die Arbeiten an den Sanitäranlagen des
Schlosses wohl in diesem Frühjahr beendet sein. Hantsche weist
darauf hin, dass man diese bauliche Maßnahme ohne die Gelder, die man im
vergangenen Jahr für die erfolgreiche Teilnahme beim Ideenwettbewerb
erhielt, wohl so schnell nicht hätte umsetzen können.
Auf dem besten Weg, sich zu einer Sehenswürdigkeit zu entwickeln
Nun blickt man beim Förderverein auf die nächsten Wochen, darauf hoffend, dass man das Schloss dann wieder für Besucher öffnen kann. "Das ist ja wegen der Pandemie derzeit alles noch sehr unsicher", so Ulrike Hantsche weiter. Dennoch gelte es, optimistisch nach vorne zu schauen. Nicht zuletzt auch, weil dieses historische Gebäude auf dem besten Wege sei, sich langsam aber sicher zu einer touristischen Sehenswürdigkeit zu entwickeln.
Einer Sehenswürdigkeit, in der man auch feiern kann, sofern es Corona wieder zulässt. Seit Anfang Februar dieses Jahres hat der Förderverein vom Schlosseigentümer, der Gemeinde Wachau, alle Aufgaben übernommen, die sich um die Vermietung der Räumlichkeiten drehen. Soll also nicht nur die Seifersdorfer Geschichte in einer Art interaktivem Museum erlebbar sein, sondern auch in historischen Ambiente gefeiert werden, können Interessenten die Räumlichkeiten für Veranstaltungen buchen.
"Wir haben schon
etliche Anfragen bekommen", sagt Hantsche. Wer also künftig im Seifersdorfer
Schloss eine Privatfeier durchführen will, muss eine Saal-Tagesmiete
von 150 Euro berappen, bei Gewerbe- und Betriebsveranstaltungen liegt
der Tagesmietpreis ein wenig höher, bei 250 Euro.
Weitere Informationen gibt es unter [email protected] oder unter 0151 22473627.
Mehr Nachrichten aus Radeberg und dem Rödertal lesen Sie hier.