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Das sind die beliebtesten Babynamen im Rödertal

Zu den beliebtesten Vornamen im Rödertal gehörten 2022 einige, die bereits vor hundert Jahren ziemlich gefragt waren. Welche das sind und was in Sachsen im bundesweiten Vergleich anders ist.

Von Rainer Könen
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Im bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass in Sachsen "Retro-Namen" auf dem Vormarsch sind.
Im bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass in Sachsen "Retro-Namen" auf dem Vormarsch sind. © Grubitzsch/dpa

Radeberg. Jedes Jahr grübeln auch im Rödertal werdende Eltern darüber, welchen Namen sie ihrem Kind geben wollen. Viele lassen sich da von Namens-Rankings leiten. So erhielten im vergangenen Jahr etliche Kinder des Geburtsjahrganges 2022 Namen wie Theo, Max oder Clara.

Wenn Eltern für ihre Kinder einen Namen auswählten, sollten sie mit Bedacht vorgehen, rät Deutschlands bekanntester Namensforscher Knud Bielefeld. Auf gar keinen Fall einen Vornamen auswählen, der negativ besetzt und eine Hypothek für das spätere Leben des Kindes sei, so der im schleswig-holsteinischen Ahrensburg lebende Namensforscher, der alljährlich eine Liste der 20 häufigsten Babynamen in Deutschland ermittelt.

Bielefeld beschreibt, dass es bei der Vornamensgebung auch regionale Unterschiede gebe - und verweist dabei auf Sachsen. Im Freistaat, so der renommierte Namensforscher, seien seit einigen Jahren Retro-Namen wie Kurt, Erwin oder Martha auf dem Vormarsch. Vornamen, die bereits vor über hundert Jahren "modern" gewesen seien. Diese tauchten im vergangenen Jahr häufiger in den Rödertaler Geburtsregistern auf.

Deutlich weniger Kinder im Rödertal

Erkundigt man sich bei den örtlichen Einwohnermelde- und Standesämtern nach den beliebtesten Vornamen, erfährt man, dass 2022 zwei Namen ganz oben standen: Emil und Clara.

Im Kamenzer St.-Johannes-Krankenhaus, wo auch Frauen aus dem Rödertal entbinden, wurden im vergangenen Jahr 408 Geburten registriert. Dort gehörten die Namen Emil, Leon, Luca, Max und Theo zu den Top Fünf, bei den Mädchen waren es Clara, Annika, Charlotte, Emma und Lina.

In Ottendorf-Okrilla, wo im vergangenen Jahr die Zahl der Geburten (58) im Vergleich zu 2021 (81) deutlich rückläufig war, erfährt man von Sandra Klinger, Mitarbeiterin der Pressestelle der Gemeinde, dass "die Verteilung der Vornamen in 2022 so divers" war, dass es kaum Dopplungen gab. Die jeweils beliebtesten Vornamen in der Großgemeinde, so Klinger weiter, seien Hanna und Adrian.

In Arnsdorf haben etliche Eltern offensichtlich ein besonderes Faible für altdeutsche Namen, teilt das Einwohnermeldeamt der Gemeinde mit. Bei den Jungen gehörten Arthur, Levi und Leon zu den beliebtesten Vornamen. Bei den Mädchen waren es Martha, Alina und Thea. Auch in Arnsdorf verzeichnete man einen Geburtenrückgang. 2022 wurden dort 29 Geburten gemeldet. Im Jahr zuvor waren es noch 42 gewesen.

In Radeberg sind Emil und Sophia bei Eltern beliebt

In Radeberg wird die Namens-Hitliste 2022 bei den Jungen von Emil und Johann angeführt, gefolgt von Finn, Jonathan und Leon. Bei den Mädchen ist der Name Sophia besonders beliebt. Dahinter kommen die Namen Malin, Klara, Leni sowie Maja. In Radeberg geht die Zahl der gemeldeten Geburten seit vier Jahren kontinuierlich zurück: von 175 (2018) auf 132 im vergangenen Jahr.

Und welche Trends wird es bei den Vornamen in diesem Jahr geben? Englische Namen seien bundesweit auf dem Vormarsch, hat Wissenschaftler Bielefeld registriert. Vor allem im Osten Deutschlands erhielten Kinder nun häufiger Namen wie Haley oder Liam.