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Erbbaupachtvertrag für Arnsdorfer Karswaldbad

Der "Karswaldbadverein Arnsdorf" will 2023 die Sanitäranlagen des Bades erneuern. Zudem planen die Mitglieder noch mehr Veranstaltungen und haben "freie Hand" durch den neuen Erbbaupachtvertrag.

Von Siri Rokosch
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In Arnsdorf kann der Verein des Karswaldbades jetzt viele Projekte alleine stemmen - ohne die Genehmigung der Gemeinde.
In Arnsdorf kann der Verein des Karswaldbades jetzt viele Projekte alleine stemmen - ohne die Genehmigung der Gemeinde. © René Meinig

Arnsdorf. Seit dem 9. September 1934 gibt es das Karswaldbad in Arnsdorf. Seit zwei Jahren kümmert sich der "Karswaldbadverein Arnsdorf" um den Betrieb und den Erhalt des Freibades. Über 53 Mitglieder hat er inzwischen - und seit einigen Tagen auch einen Erbbaupachtvertrag mit der Gemeinde Arnsdorf.

Worin besteht der Nutzen des Erbbaupachtvertrages?

In der Gemeinderatssitzung am 14. Dezember ist der Unterzeichnung des Erbbaupachtvertrages zwischen der Gemeinde Arnsdorf und dem "Karswaldbadverein" von allen Räten zugestimmt worden. Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) sagt gegenüber Sächsische.de, dass er dieses Ergebnis erwartet habe und bereits im Vorfeld einen Termin beim Notar vereinbarte. "Deshalb konnten wir den Vertrag bereits am 15. Dezember notariell beglaubigen lassen", erklärt der Bürgermeister.

Nun seien noch Vermessungen zweier Grundstücke nötig, welche dann zu einem Großen zusammengefügt werden sollen. Dazu gehören die Flächen des Schwimmbeckens, der Liegewiesen und des Spielplatzes, so Eisold. Der Erbbaupachtvertrag wurde auf eine Laufzeit von 66 Jahren geschlossen. Eigentümer des Badgrundstückes bleibt die Gemeinde Arnsdorf, doch der Verein hat nun die Möglichkeit, selbständige Fördergelder zu beantragen, weil er über Baurecht verfügt, welches bislang bei der Gemeinde lag.

Wie Eisold erklärt, seien Kredit- und Fördermittelgeber manchmal nicht bereit, Gelder freizugeben, mit der Begründung, dass ein Pachtvertrag gekündigt werden könne. Das könne bei einem Erbbaupachtvertrag aber nun nicht mehr als Argument herangezogen werden. Der neue Vertrag mit dem "Karswaldbadverein" gilt ab sofort.

Was plant der Verein für 2023?

Der Vorstand des "Karswaldbadvereins Arnsdorf", Holm Timm, sagt auf Anfrage, dass sich alle Mitglieder natürlich über den Beschluss im Gemeinderat ohne Gegenstimme freuen würden. "Viel Men-Power wurde bereits investiert, um das Bad attraktiver zu gestalten. Nicht zuletzt der Zipfelmützenmarkt hat aufgezeigt, was auf dem Gelände des Bades alles möglich ist", sagt Timm.

Durch die Abgrenzung zum Schwimmbecken könnte der Verein "ganz anders hantieren, um Veranstaltungen sicher durchzuführen". Durch den Erbbaurechtsvertrag können nun mehr Fördermittel akquiriert werden, "welche das Bad-Gelände aufwerten sollen".

Vor allem die Sanitäreinrichtungen sollen 2023saniert werden. "Die bisherigen sind nicht frostfrei, ein Behinderten-WC gibt es überhaupt nicht und wir wissen alle, dass ein neuer Sanitärtrakt inklusive eines Behindertenzugangs und WC das Wichtigste ist", sagt der Vereinschef.

Mit der Hilfe eines Planungsbüros werde momentan eine Studie über den Gesamtbestand angefertigt. Eine Vorplanung habe allerdings ergeben, dass "durch die derzeitigen Baupreise momentan weder eine Sanierung noch ein Neubau möglich" sei.

Neben dem Badebetrieb und der Organisation für die Schwimmkurse wird es im Karswaldbad auch im nächsten Jahr Veranstaltung geben. Nähere Einzelheiten wolle der Verein im Januar bekannt geben. Fest geplant seien jetzt ein Badfest, ein Zeltlager mit Dutch Oven Wettbewerb, eine Teenie-Disco und der Zipfelmützenmarkt zur Adventszeit 2023. Durch die Aufwertung des Bades gebe es außerdem sehr viele Anfragen für Vermietungen, sodass in den Sommermonaten fast kein Wochenende mehr frei sei, sagt Holm Timm.