Radeberg
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Freie Fahrt für Radfahrer von Langebrück nach Liegau-Augustusbad

Der erste Teil des provisorischen Radweges von Langebrück nach Liegau-Augustusbad ist fertig. Radfahrer können die befestigte Piste durch die Heide nun benutzen.

Von Siri Rokosch
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Zur Einweihung des provisorischen Radweges wurde ein Band durchgeschnitten. V. l.: Ortsvorsteher Raimund Pecherz, Heiko Müller (Forstleiter Sachsenforst), Christian Hartmann (CDU-Landtagsabgeordneter) und Radebergs OB Frank Höhme.
Zur Einweihung des provisorischen Radweges wurde ein Band durchgeschnitten. V. l.: Ortsvorsteher Raimund Pecherz, Heiko Müller (Forstleiter Sachsenforst), Christian Hartmann (CDU-Landtagsabgeordneter) und Radebergs OB Frank Höhme. © Marion Doering

Langebrück/Liegau-Augustusbad. Seit Freitagnachmittag heißt es offiziell: Freie Fahrt per Rad auf dem provisorischen Radweg von Langebrück nach Liegau-Augustusbad. Raimund Pecherz, Ortsvorsteher des Radeberger Ortsteils Liegau-Augustusbad, hatte das Projekt vorangetrieben, denn bis der neue straßenbegleitende Radschnellweg von Dresden-Neustadt aus bis Radeberg gebaut wird, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen.

Raimund Pecherz mit der Karte, welche den Streckenverlauf zeigt. Der blaue Weg zeigt den provisorischen Radweg in voller Länge, von Langebrück bis Lotzdorf. Der rote Weg wird der künftige straßenbegleitende Radschnellweg sein.
Raimund Pecherz mit der Karte, welche den Streckenverlauf zeigt. Der blaue Weg zeigt den provisorischen Radweg in voller Länge, von Langebrück bis Lotzdorf. Der rote Weg wird der künftige straßenbegleitende Radschnellweg sein. © Marion Doering

Radfahrer können jetzt die rund 3,6 Kilometer lange Strecke von Langebrück bis nach Liegau-Augustusbad sicher durch die Dresdner Heide fahren. Der provisorische Radweg beginnt in Langebrück, am Ende des Dörnichtweges von der Liegauer Straße aus, und endet in Liegau-Augustusbad derzeit noch am Leichenweg am Sportplatz. Ab Herbst soll dann auch das letzte Stück bis nach Lotzdorf in Radeberg fertiggestellt werden. Dort wird der Radweg in die Nähe der Ludwig-Richter-Schule enden.

"Radautobahn" von Dresden-Neustadt bis Radeberg

Raimund Pecherz hatte sich jahrelang für die Radverbindung stark gemacht. Nördlich von Dresden soll in den kommenden Jahren ein Radschnellweg gebaut werden. Er führt dann von der Dresdner Neustadt die S59 entlang nach Dresden-Klotzsche, und über Langebrück die S180 entlang nach Liegau-Augustusbad bis nach Radeberg. Das sind rund 18 Kilometer insgesamt.

Diese "Radautobahn" soll vier Meter breit und kreuzungsfrei werden. Der Bund übernimmt in der Regel für solche Projekt 75 Prozent der Baukosten. Der Fördermittel-Antrag für den rund zehn Kilometer langen Radschnellweg Dresden-Neustadt über Klotzsche nach Langebrück ist gestellt.

Für die Planungsarbeiten des neuen Radschnellweges ist auch die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen hinzugezogen worden.

Im Juni soll es eine Einwohnerversammlung für die Anwohner aus Liegau-Augustusbad und Langebrück geben, bei welcher der aktuelle Planungsstand bekannt gegeben werde, sagt Pecherz. LISt sei bereits mit den Planungen für den Abschnitt zwischen Liegau-Augustusbad und Lotzdorf fertig. Zwischen Liegau und Lotzdorf werde aber vorerst ein normaler Radweg und kein Radschnellweg gebaut, diese Option wolle man sich aber offen halten, betont der Ortsvorsteher.

Wann wird der provisorische Radweg bis nach Radeberg führen?

Bis der neue Radschnellweg allerdings fertig gebaut sein wird, könnten noch vier bis fünf Jahre ins Land gehen.

Deshalb hatten die Liegauer, Langebrücker und der Sachsenforst gemeinsam beschlossen, bestehende Wald- und Feldwege mit Schotter und Splitt jetzt so herzurichten, dass weit weg von Straßen Radfahrer bereits jetzt von Langebrück nach Lotzdorf kommen. Der Übergangsradweg ist überwiegend, je nachdem was das Gelände hergegeben hat, 3,5 Meter breit und verfügt über seitliche Sickergräben für das Regenwasser.

An den Kosten beteiligten sich die Eigentümer, also die Stadt Radeberg, der Sachsenforst und Dresden/Langebrück. Rund 90.000 Euro wurden bislang investiert. Die Stadt Radeberg beteiligte sich mit etwa 30.000 Euro.

Der zweite Bauabschnitt soll im Herbst in Angriff genommen werden, dann vom Sportplatz in Liegau, am Leichenweg, bis zur Röderbrücke am Klärwerk in Lotzdorf.

Da auf dieser Strecke auch Asphalt aufgebracht werden müsse, rechnet die Stadt Radeberg hier mit Kosten in Höhe von rund 75.000 Euro, wie Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) sagt: "Wir versuchen dafür derzeit Fördermittel zu bekommen."

Die Fertigstellung für den Lückenschluss ist für das Frühjahr 2024 geplant. Dann können die Kinder zur Ludwig-Richter-Schule mit dem Rad fahren sowie zum Sportplatz und zur Tobiasmühle. Und auch für Rollator-Nutzer, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen wird der provisorische Weg mit einer späteren Gesamtlänge von reichlich vier Kilometern befahrbar sein.

Der Sachsenforst hat in diesem Zuge den Kuhweg, im Volksmund Kuhschwanz, befestigt, sodass hier ein Anschluss an die Hauptwege der Dresdner Heide zum provisorischen Radweg besteht.

Bitte nicht im Galopp über den neuen Weg

Raimund Pecherz betont allerdings, dass der neue provisorische Weg nicht beleuchtet werden kann, und somit für Kinder in der Dämmerung nicht empfehlenswert ist, und auch keine zügige Räumung von zum Beispiel umgefallenen Bäumen erfolgen kann. "Darauf müssen sich die Menschen einstellen, wenn sie den Weg benutzen", so der Ortsvorsteher.

Für Pkw und Motorräder ist der Weg tabu und Reiter werden gebeten vorerst nur im Schritt und nicht im Galopp über den neuen Weg zu reiten, denn dieser müsse sich nun setzen und fester werden. Die Hufeisen könnten sonst Löcher im provisorischen Radweg hinterlassen. Im ersten Vierteljahr nach der Fertigstellung sei der Weg noch sehr empfindlich, weil er aus Kostengründen nicht verdichtet werden kann, erklärt der Liegauer Ortsvorsteher.