Radeberg
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In Radeberg vermüllen die Wertstoffcontainer

Essensreste, Kartons und Möbel: In Radeberg vermüllen zunehmend die Wertstoffcontainerplätze - die Reinigung ist für die Mitarbeiter des Wirtschaftshofs mitunter eine Zumutung. Die Stadt appelliert nun an die Bürger.

Von Verena Belzer
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Mitarbeiter des Stadtwirtschaftshofs reinigen einmal wöchentlich die 24 Wertstoffcontainerplätze im Stadtgebiet und den Ortsteilen.
Mitarbeiter des Stadtwirtschaftshofs reinigen einmal wöchentlich die 24 Wertstoffcontainerplätze im Stadtgebiet und den Ortsteilen. © Stadt Radeberg

Radeberg. Was ist los mit einigen Radeberger Bürgern? Oder sind es womöglich gar keine Radeberger, die für den ganzen Müll verantwortlich sind? In der vergangenen Stadtratssitzung platzte der Leiterin des Stadtwirtschaftshofs der Kragen. Wie manche Müllcontainer im Stadtgebiet verdreckt würden, das sei eine Zumutung und nicht hinzunehmen, machte Katja Nötzoldt ihrem Ärger Luft.

Sie beschrieb eindrücklich, dass sich die Situation in den vergangenen Monaten spürbar und massiv verändert habe - genauer gesagt: verschlechtert.

Essensreste, Gartenabfälle, Haushaltsgeräte

Essensreste in den städtischen Müllcontainern.
Essensreste in den städtischen Müllcontainern. © Stadt Radeberg
Verpackte Lebensmittel im Müll.
Verpackte Lebensmittel im Müll. © Stadt Radeberg
Papierkartons neben den Containern.
Papierkartons neben den Containern. © Stadt Radeberg

Die Stad Radeberg betreibt in der Kernstadt 17 Wertstoffcontainerplätze, drei weitere stehen in Großerkmannsdorf, drei in Liegau-Augustusbad und einer in Ullersdorf. Also insgesamt 24 Stück. Die Stadt Radeberg ist nach Angaben von Pressesprecher Michael Weber nicht für die Leerung, aber für die Reinigung und Instandhaltung der Plätze zuständig. Diese Aufgaben werden durch den Stadtwirtschaftshof übernommen. "Die Wertstoffcontainerplätze werden einmal pro Woche gereinigt", erklärt Weber.

Und diese Reinigung hat es in sich, denn: "Die Reinigung und Instandhaltung der Containerplätze erfolgt nicht durch Maschinen, sondern durch Menschen, in diesem Fall durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Wirtschaftshofes", sagt Weber.

Die Ausführung anderer Tätigkeiten wie etwa die Pflege der Grünanlagen, den Winterdienst oder Kleinreparaturen verzögerten sich dadurch oder würden verhindert. Außerdem sei die notwendige händische Entsorgung von Gammelfleisch und anderen verdorbenen Lebensmitteln für die Ausführenden in keinster Weise hinnehmbar.

Denn das Bild, das sich den Mitarbeitern des Stadtwirtschaftshofs mitunter biete, sei erschreckend. "Es werden unter anderem Nahrungsmittelreste, Gartenabfälle, Kleintiereinstreu einfach am Containerplatz abgestellt", berichtet Michael Weber. Abgelaufene Lebensmittel oder Fleischreste seien keine Seltenheit. Gerade wenn die Temperaturen in den kommenden Wochen wieder frühlingshaft in die Höhe klettern, werde das zu entsprechendem Gestank führen.

Und auch vor größerem Gerät machen die Bürger keinen Halt: "Auch Möbel, Türen und Haushaltgeräte werden an den Plätzen illegal entsorgt", sagt Weber. Der zunehmende Online-Versandhandel führt offenbar außerdem dazu, dass immer mehr Kartons entsorgt werden. "Einige Nutzer sind offenbar nicht in der Lage, diese Kartons zusammenzufalten und in den Container zu entsorgen. Die Kartons werden einfach neben den Container gestellt."

Wertstoffe zu Zumpe oder Nehlsen

Die Stadtverwaltung appelliert an alle Bürger, ihre eigenen Entsorgungsgewohnheiten zu überdenken. "Für Reste von Lebensmitteln und Gartenabfällen gibt es die braune Tonne", sagt Michael Weber. "Die unsachgerechte Entsorgung von Lebensmitteln und Gartenabfällen am Wertstoffcontainerplatz zieht Ungeziefer und Kleintiere an." Welche Kleintiere damit gemeint sind, kann sich wohl jeder denken: Ratten.

Für die ordnungsgemäße Entsorgung von Möbeln bestehe im Übrigen die Möglichkeit, auf der Internetseite des Landkreises Bautzen eine Sperrmüllkarte anzufordern oder diese online auszufüllen. "Dann erfolgt die Abholung direkt vor dem eigenen Haus." Müll aller Art kann zudem beim Entsorgungsbetrieb Zumpe in der Oststraße abgegeben werden. Elektronikschrott nimmt nach wie vor Nehlsen an. Und auch Radebergs neue Ordnungsamtsleiterin Mandy Thümer ruft alle Bürger auf, illegale Müllablagerungen an das Ordnungsamt zu melden. "Wir können auch nicht immer überall sein", sagt sie.