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Margarine statt Butter in Hamburger Klinik: Wie sieht die Situation im Rödertal aus?

In der Hamburger Asklepios-Klinik bekommen Kassenpatienten neuerdings statt Butter nur noch Margarine serviert. Wie handhaben das die Kliniken im Rödertal?

Von Siri Rokosch & Verena Belzer
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Während die Hamburger Asklepios-Klinik neuerdings Margarine serviert, bekommen die Radeberger Patienten weiterhin ihre Butter aufs Brot.
Während die Hamburger Asklepios-Klinik neuerdings Margarine serviert, bekommen die Radeberger Patienten weiterhin ihre Butter aufs Brot. © Marion Doering

Radeberg. In den vergangenen Monaten gab es kaum ein Produkt, das günstiger geworden ist. Lebensmittelpreise kannten meist nur eine Richtung: steil nach oben. Besonders Butter war spürbar teurer geworden - wobei der Spitzenwert inzwischen wohl erreicht wurde. Einige Handelsketten haben kürzlich entschieden, die Butterpreise wieder zu senken.

In der Hamburger Asklepios-Klinik wurde dennoch entschieden, Kassenpatienten statt Butter künftig nur noch Margarine zu servieren. Das Einsparpotential sei hoch: rund 330.000 Euro, wie ein Bericht im Magazin "Focus" nahelegt.

Die Angaben im "Focus" stimmten grundsätzlich, bestätigt auf Nachfrage von Sächsische.de Markus Lehnigk, Geschäftsführer der Asklepios-Kliniken in Hohwald und Sebnitz, zu dessen Verbund auch die Radeberger Asklepios-Klinik gehört. An diesen drei sächsischen Standorten werde jedoch weiterhin Butter "für alle Patientinnen und Patienten" serviert, teilt Lehnigk mit.

Speiseplan bei Asklepios ändert sich turnusgemäß alle sechs Monate

Es gebe auch aktuell keine Überlegungen, am Speiseplan für die Patienten etwas zu ändern. Dieser würde turnusgemäß alle sechs Monate geändert. "Die Speiseplan-Kommission in der Zentrale in Hamburg schaut sich dafür die Bestellstatistiken und auch das eingegangene Patienten-Feedback an", erklärt der Geschäftsführer. "Orientiert daran wird das Speiseangebot für das nächste halbe Jahr zusammengestellt."

Grundsätzlich würde den Patienten ein vielfältiges Speisenangebot gemacht, sagt Markus Lehnigk. "Am Aufnahmetag erhalten sie erst einmal ein durch das Klinikpersonal zusammengestelltes Tagessortiment", erklärt er. "Je nach Aufnahmezeitpunkt beinhaltet das Frühstück, Mittag- und Abendessen. Für die weiteren Tage nehmen die Pflegekräfte der drei sächsischen Asklepios-Kliniken die Essenswünsche jeweils am Vormittag des Vortags entgegen. Die Speisepläne finden die Patienten auch auf den Webseiten der Kliniken."

Bei der Essensversorgung würde selbstverständlich berücksichtigt, falls die Patienten aus medizinischen Gründen eine Diät und deshalb eine spezielle Kostform einhalten müssen. "Natürlich wird auch auf mögliche Unverträglichkeiten oder Lebensmittelallergien eingegangen, wenn das Personal darüber informiert wird." Und auch vegetarische Speisen gehörten schon seit langem zum gängigen Angebot bei Asklepios.

"Bei uns wird nicht an Butter gespart"

Während sich das Sächsische Krankenhaus Arnsdorf zur Frage, ob dort weiterhin Butter für alle Patienten serviert wird, nicht äußert, gibt das Epilepsiezentrum Kleinwachau Entwarnung: "Bei uns wird nicht an der Butter gespart", sagt Alexander Nuck, Leiter der Unternehmenskommunikation.

"Unsere Patienten und Bewohner können weiterhin zwischen Margarine und Butter wählen. Pro Tag geben wir circa 200 kleine Butter-Portionen aus. Die hohe Qualität unserer Essensversorgung ist uns einfach wichtig. Schließlich werden die täglich fast 550 Essensportionen direkt vor Ort hergestellt. Unser Inklusionsunternehmen paso doble betreibt die hauseigene Küche."

Das Epilepsiezentrum habe kein Butterproblem, sondern ein viel gravierenderes: "Bei uns stellt sich momentan eher die Frage des Fachkräftemangels", sagt Alexander Nuck. "Wir haben gerade eine Stelle als Koch und Küchenhelfer ausgeschrieben."