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"Lächerliche Weihnachtsbeleuchtung": Radeberger kritisiert Stadt scharf

"Beschämend und erbärmlich" sei die Radeberger Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr, findet ein Bürger. Was Stadträte zu der Kritik sagen.

Von Verena Belzer
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Die Radeberger Stadtkirche erstrahlt - doch die gesamte innerstädtische Beleuchtung ist manchem Radeberger in diesem Jahr deutlich zu klein ausgefallen.
Die Radeberger Stadtkirche erstrahlt - doch die gesamte innerstädtische Beleuchtung ist manchem Radeberger in diesem Jahr deutlich zu klein ausgefallen. © Sven Ellger

Radeberg. Der Weihnachtsmarkt ist eröffnet, der dritte Advent steht vor der Tür - und die Stadt ist festlich geschmückt und beleuchtet. Oder? Nicht alle Radeberger sind glücklich über die diesjährige Festbeleuchtung der Innenstadt. Einer davon ist Dirk Schade.

Der Betreiber des PC-Services in der Radeberger Hauptstraße hat aus Protest gegen die in seinen Augen lächerliche Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt einen Brief an die Stadtverwaltung geschrieben. "Was hier an Weihnachtsbeleuchtung installiert wurde, ist wirklich nicht mehr zu unterbieten", findet Dirk Schade.

Unbeleuchtete Röderstraße und "keine Spur von weihnachtlicher Stimmung"

Die Röderstraße habe man komplett im Dunklen gelassen, kritisiert er. "Die untere Hauptstraße bekommt lächerlicherweise eine Lichtgirlande, vorzugsweise an der Likörfabrik." Danach sei bis zum kleinen Markt keine Spur von weihnachtlicher Stimmung. "Am kleinen Markt werden drei Lichtgirlanden aufgehängt. Der Markt nebst anliegenden Seitengassen erstrahlt auch nicht besonders im Lichterglanz." Das Ganze sei "beschämend".

Selbst kleinere Städte und Gemeinden hätten es sich in diesem Jahr nicht nehmen lassen, trotz Energiekrise ihre Innenstädte zu schmücken. "Weihnachten ist nun mal nur einmal im Jahr", sagt ein enttäuschter Dirk Schade. "In der schönsten Jahreszeit gibt sich die Große Kreisstadt Radeberg für Einwohner und Gäste sehr erbärmlich und lächerlich. Es ist nur die Frage, soll man über so viel Armseligkeit Lachen oder wohl eher Heulen?" Und was sei mit dem Weihnachtsmarkt? "Kommen dann die Besucher in dunkler Umgebung angereist?"

Dirk Schade fragt sich, ob das Organisationsmanagement im Rathaus versagt hat - "oder hat auch der Stadtrat Mitschuld?"

Der Radeberger Stadtrat hat sich für eine eingeschränkte Beleuchtung ausgesprochen

Fakt ist, dass der Stadtrat über das Thema der innerstädtischen Beleuchtung diskutiert hat. Dabei war die einhellige Meinung der Räte, auf keinen Fall komplett auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten - doch sollte es in diesem Jahr eine abgespeckte Variante werden. "Wir haben damals gesagt, dass wir eingeschränkt beleuchten", erinnert sich Ingrid Petzold von der CDU-Fraktion. "Um damit auch dem allgemeinen Aufruf, Energie zu sparen, zu folgen."

Und auch Stadträtin Steffi Dauphin (Freie Wähler) findet, dass die Beleuchtung "angesichts der Umstände" durchaus ausreichend sei. "Ja, man kann immer noch mehr machen," sagt sie. "Aber besser so, als gar nichts. Und wir sind auch nicht Schloss Wackerbarth." Besonders schön finde sie in diesem Jahr den Schwibbogen am Beginn der Hauptstraße. "Der sieht sehr einladend aus." Sie selbst will ihr eigenes Haus am Markt auch noch schmücken und Sterne in die Fenster hängen, "das Haus war aber ja bis vor Kurzem noch eingerüstet".

Alle Lampen sind LED-Lampen

Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) sagte kürzlich zum Thema Weihnachtsbeleuchtung, dass es definitiv nicht das richtige Zeichen gewesen wäre, ganz auf die Beleuchtung zu verzichten, "manche verzichten vielleicht zu Hause aus Kostengründen auf die Beleuchtung". Man habe sich aber auch an gesetzliche Vorgaben zu halten und daher im Stadtrat entschieden, zum Beispiel die Röderstraße nicht zu schmücken. Übrigens seien alle Lampen LED-Lampen.