Wie Sachsenmilch Wasser einsparen will

Wachau. Dass in Leppersdorf alles hergestellt wird, was man aus Milch machen kann, wissen die meisten. So kommen aus der Sachsenmilch Leppersdorf GmbH unter anderem Joghurt, H-Milch, verschiedenste Käsesorten und Milch- sowie Molkenpulver. Wie aber die Geschäftsführung versucht, so ressourcenarm wie möglich zu arbeiten, wissen wahrscheinlich nicht viele Menschen.
Ganz neu ist jetzt eine Wasseraufbereitungsanlage mit Membranfiltration in Betrieb genommen worden. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben "im nationalen Branchenvergleich technologisches Neuland" betreten.
Wozu braucht eine Molkerei so viel Wasser?
Die neue Anlage bereitet das Produktions-Abwasser wieder so weit auf, dass es als Frischwasser-Ersatz für die Reinigung innerhalb der Molkerei genutzt werden kann. Bis zu vier Millionen Liter Wasser täglich werden von der Anlage aufbereitet. Das sind jährlich rund 1,46 Milliarden Liter. Durch die neue Anlage würden nun rund drei Milliarden Liter frisches Wasser eingespart werden, sagt Sprecherin Carolin Linseis.
"Die Molkerei verfügt bereits seit 2006 über mehrere Anlagen, die das aus der Milch beziehungsweise der Molke gewonnene Wasser aufbereiten und zum Beispiel bei den Verdunstungskondensatoren wiederverwenden", sagt Linseis. Bereits seit dieser Zeit würden täglich rund 4,5 Millionen Liter Wasser wiederaufbereitet werden. Somit müsse kein frisches Wasser benutzt werden.
Die Sachsenmilch Leppersdorf GmbH, ein Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Theo Müller, hatte nun die zusätzliche Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen, welche vom Umwelt-Innovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert wird.
Wasser ist wertvoll und in Molkereien wird es in großen Mengen, etwa zur Reinigung der Abfüllanlagen, eingesetzt und ist somit auch ein echter Kostenfaktor bei der Herstellung von Molkereiprodukten.
Jährlich verarbeitet die Molkerei in Leppersdorf rund 1,7 Milliarden Kilogramm Milch. Die damit verbundenen Reinigungsprozesse benötigen große Mengen an Wasser - an einem durchschnittlichen Tag sind das etwa 14 Millionen Liter. Nahezu die gleiche Menge entsteht als Abwasser. Die jetzt in Betrieb genommene sogenannte "Prozesswasser-Aufbereitungsanlage" geht verfahrenstechnisch einen Schritt weiter als die Anlage aus dem Jahr 2006, denn sie verarbeitet das Abwasser der Produktion und bereitet es so weit auf, dass es als Frischwasser-Ersatz für Reinigungen verwendet werden kann.
Das Abwasser der Molkerei wird getrennt durch Leitungen geführt. Zudem gibt es zwei separate Abwasseraufbereitungsanlagen. In der kleineren der beiden Abwasser-Anlagen wird das Wasser etwa aus Toiletten, Duschen oder der Kantine gereinigt. Die zweite Kläranlage reinigt ausschließlich das Abwasser aus der Produktion.
Über ein separates Kanalsystem wird dann sichergestellt, dass nur das bei der Reinigung der Produktionsanlagen benötigte Wasser für die Anlage für Produktions-Abwasser erreicht. Das gereinigte Wasser erfüllt am Ende des Wiederaufbereitungs-Prozesses die chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasser-Verordnung.
Auch künftig wolle die Leppersdorfer Molkerei ihre Bestrebungen, den Verbrauch von Frischwasser zu senken, weiterverfolgen, sagt die Pressesprecherin.