Nur drei Jahre Sicherheit für Schulessen in Arnsdorf

Arnsdorf. Bei dem Arnsdorfer Essensanbieter "Flinke Pfanne" kommt keine Ruhe rein. Zuerst gab es Gerüchte, dass dem Essensanbieter für die Grundschüler gekündigt werden soll. Nun bleibt die Versorgung bis 2025 gesichert. Doch wie es für die Mitarbeiter nach dem Neubau der Oberschule an der Stolpener Straße in Arnsdorf weitergeht, ist unklar.
Rund 380 Schulkinder verköstigt die "Flinke Pfanne" in Arnsdorf täglich mit Gerichten, die aus regionalen Produkten frisch gekocht werden. "Wir arbeiten mit Betrieben des Umlandes zusammen", erzählt die Geschäftsführerin Petra Lask. "Die Gurken, die Milch und die Kartoffeln kommen zum Beispiel aus der Gegend und wir haben sogar eine Schälküche hier in Arnsdorf, wo Zwiebeln und Kartoffeln für uns geschält werden." 18 Angestellte beschäftigt sie, darunter auch einen Lehrling. Nächstes Jahr feiert ihr Unternehmen sein 20-jähriges Bestehen.
Küchensanierung geplatzt?
Eigentlich wollte Petra Lask ihre Küche vollständig erneuern und dafür einen Kredit aufnehmen. Für das geliehene Geld von der Bank sei aber eine Mietsicherheit von zehn Jahren nötig, welche sie durch die Gemeinde nicht bekam.
Bürgermeister Frank Eisold (CDU): "Drei Jahre konnte ich dem Essensanbieter Sicherheit zusagen. Wie es danach weitergeht, weiß ich selbst nicht, denn ob der Pavillon, in dem die Küche untergebracht ist, bleibt, oder an der Stelle im Zuge des Campus-Neubaus dort ein anderes Gebäude hinkommt, steht alles noch gar nicht fest."
Sicher sei bislang nur, dass die alte Turnhalle und das DDR-Schulgebäude abgerissen werden. An dieser Stelle entsteht dann der Neubau der Oberschule. Dieser wird aber nicht von der Gemeinde Arnsdorf, sondern vom Landkreis Bautzen geplant und auch gebaut. Somit könne der Arnsdorfer Bürgermeister der "Flinken Pfanne" keine Garantie auf zehn Jahre Mietsicherheit geben.
Petra Lask und ihr Team haben die Küchensanierung vorerst auf Eis gelegt und wollen gemeinsam beraten, wie es für die "Flinke Pfanne" nach Ablauf der drei Jahre weitergehen soll. "Soweit wir wissen, soll es eine Ausschreibung geben, wer die Kinder dann mit dem Mittagessen versorgt. Natürlich wollen wir uns daran beteiligen und auch die Gemeinde hat uns ihre Unterstützung zugesichert, aber wie die Ausschreibung dann endet, ist natürlich völlig offen", sagt Petra Lask.
Geplant sei im Schulneubau nur eine reine Essensausgabe und das verunsichere die Betreiberin. Denn wenn es nur eine Ausgabe und keine Küche im neuen Schulcampus geben wird - wo werde dann gekocht?
Neuer Essensanbieter ab 2025?
Auf Nachfrage von Sächsische.de sagt die Sprecherin des Landratsamtes Bautzen, Sabine Rötschke: "Es ist üblich und gängige Praxis, das Essensangebote durch den Schulträger ausgeschrieben werden." Für das Verfahren gebe es bestimmte Vorgaben. Für Schulen in Trägerschaft des Landkreises Bautzen werden dabei die jeweiligen Schulleitungen einbezogen.
Für die Oberschule am Standort Arnsdorf sie das Verfahren ebenfalls vorgesehen. Dies werde noch vor Ende der Bauarbeiten gestartet, sodass die Kinder am ersten Schultag nicht hungrig bleiben müssen. Damit steht die Zukunft der "Flinken Pfanne" in Arnsdorf in den Sternen - zumindest was die Essensversorgung der Schulkinder nach 2025 betrifft.
Petra Laks und ihr Team seien der Gemeinde Arnsdorf dennoch dankbar, dass sie zumindest für die kommenden drei Jahre Planungssicherheit haben und der Bürgermeister hinter ihnen steht.
Der teils leerstehende Plattenbau der ehemaligen Mittelschule an der Stolpener Straße war 2005 geschlossen worden. Jetzt haben noch einige Arnsdorfer Vereine und die Bibliothek dort ihre Räumlichkeiten – doch sie werden umziehen, denn der DDR-Bau soll abgerissen werden.
Auf dem Gelände entsteht ein großer Schulcampus für zwölf Klassen. Die neue Oberschule Arnsdorf soll zum Schuljahr 2025/26 eröffnet werden. Den Neubau der Oberschule und der Turnhalle übernimmt der Landkreis Bautzen, denn die Schule sei nötig, weil ein steigender Bedarf an Schülern aus Arnsdorf und dem Umland ersichtlich sei. Entstehen soll ein kompletter Neubau mit Sporthalle und Innenhof.
Die Baukosten werden mit rund 17 Millionen Euro veranschlagt. Ende August 2022 soll ein Fördermittelantrag gestellt werden. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr geplant.