Radeberg
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Raser vor Schule in Großerkmannsdorf: Verkehrsregelung wird Studienarbeit

Ein Student des Verkehrsingenieurwesens der Technischen Universität Dresden befasst sich jetzt mit der Verkehrsregelung in Großerkmannsdorf. Zuletzt fielen dort Raser vor der Schule auf.

Von Siri Rokosch
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Am 8. Mai wurde vor der Grundschule in Großerkmannsdorf geblitzt. Dort fahren viele oft zu schnell und einige sogar über den Zebrastreifen hinweg.
Am 8. Mai wurde vor der Grundschule in Großerkmannsdorf geblitzt. Dort fahren viele oft zu schnell und einige sogar über den Zebrastreifen hinweg. © SZ/Siri Rokosch

Großerkmannsdorf. Im Radeberger Ortsteil Großerkmannsdorf gibt es offensichtlich immer wieder Probleme mit zu schnell fahrenden Autos auf der Alten Hauptstraße vor dem Kindergarten und vor der Freien Evangelischen Grundschule Radeberger Land. Sogar der Zebrastreifen wird von einigen einfach ignoriert - und das kann teuer werden. Zuletzt war die Polizei vor Ort und auch die Technische Universität nimmt sich des Themas Verkehrsregelung in Großerkmannsdorf nun an.

Zu schnell und über den Zebrastreifen hinweg

Am vergangenen Montag, den 8. Mai, standen zwei Beamte des Polizeireviers Kamenz von 14 bis 17 Uhr an der Alten Hauptstraße vor dem Parkplatz an der Grundschule und maßen die Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Autofahrer. Dort gelten 30 Kilometer pro Stunde, ebenso wie vor dem Kindergarten einige hundert Meter weiter, auf derselben Straße.

Insgesamt waren in den drei Stunden 68 Fahrzeuge gemessen worden, teilt die Polizeidirektion Görlitz mit. Von diesen überschritten vier Fahrzeugfahrer die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Die höchste Überschreitung betrug abzüglich der Messtoleranz 17 Kilometer pro Stunde. Entsprechende Verwarnungen wurden ausgesprochen beziehungsweise Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Der Polizei sei bekannt, dass die ansässige Bevölkerung von Großerkmannsdorf "derzeit sensibel auf die Verkehrssituation in ihrer Ortschaft reagiert und dem wird im Rahmen der polizeilichen Möglichkeiten Rechnung getragen", sagt Polizeisprecherin Anja Leuschner.

Auch der neu angelegte Fußgängerüberweg über die Alte Hauptstraße zur Grundschule wird von einigen Autofahrern schlicht ignoriert, selbst wenn Kinder bereits am Zebrastreifen stehen. Wie Leuschner betont, sei dies kein Kavaliers-Delikt: "Sollte ein Fahrzeugführer einem Bevorrechtigten nicht das Überqueren der Fahrbahn ermöglichen, obwohl dieser den Fußgängerüberweg erkennbar nutzen wollte, ist ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro und ein Punkt vorgesehen."

Stadt unterstützt Studenten bei seiner Verkehrsstudie

Dieser Verkehrslage in Großerkmannsdorf wird sich jetzt auch ein Student der Technischen Universität Dresden widmen, wie die Radeberger Stadtverwaltung bekannt gibt. Diese Idee sei im Rahmen der AG "Sichere Schulwege" entstanden, so Sarah Günther, Stadtsprecherin.

Aktuell beschäftige sich ein Student des Verkehrsingenieurwesens in einer Studienarbeit mit der Verkehrsregelung in Großerkmannsdorf. Er wolle darin den aktuellen Stand der Regelungen analysieren sowie Änderungspotenziale aufzeigen und bewerten. Dafür wolle der Student des Öfteren in Großerkmannsdorf sein, um sich direkt vor Ort ein Bild von der Verkehrssituation zu machen.

Die Stadtverwaltung Radeberg wolle ihn dabei unterstützen und werde ihm "ergebnisoffen auch verkehrsrechtlich beratend zur Seite sehen", sagt Günther. Die fertige Studienarbeit soll bereits in anderthalb Monaten vorliegen und öffentlich einsehbar sein.

Bis dahin dürfe der Student allerdings keine öffentlichen Äußerungen dazu machen, betont Reinhard Koettnitz, der zuständiger Leiter der Professur von der TU Dresden, auf Anfrage von Sächsische.de.